Zeitloser Dichter, vergessene Dichtung
Eine neue Doku über Peter Rosegger.
Es ist ein wenig wie ein Geburtstagsfest ohne den Jubilar: Im Jubiläumsjahr Peter Roseggers – sein Tod jährt sich zum 100. Mal – gibt es eine Reihe an Veranstaltungen und Ausstellungen, die den steirischen WaldheimatDichter würdigen. Doch wer kennt und liest das Werk des Vielschreibers heute eigentlich noch?
„Er ist ein Mythos, der sich verselbstständigt hat“, heißt es dazu in der vom Lan- desstudio Steiermark produzierten und erstmals gezeigten Dokumentation. Die „Marke Peter Rosegger“habe das umfangreiche Werk des Waldbauernbuben überdauert, ist eine der Thesen, die hinter Günter Schilhans 25-minütiger, ansprechend erzählter Biografie steht. Rosegger, der sich aus einfachen Verhältnis- sen seines Heimathauses in Alpl emporschrieb und schließlich zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit zählte, wurde mit seinen Schriften zu einem Sehnsuchtsobjekt. Und zu einem Fass, aus dem sich jeder nach ideologischem Belieben bedienen konnte und kann: „Man findet für jede politische Haltung ein Zitat bei ihm“, heißt es in Schilhans Film, der sich um einen differenzierenden und unpolemischen Zugang zu Rosegger bemüht: weder romantisch verklärend noch anklagend inszeniert. Achtung! Durch das um 15 Uhr beginnende French-Open-Finale mit Dominic Thiem könnte sich die Ausstrahlungszeit ändern. Im Falle eines langen Finales wird die Doku zeitnah nachgeholt.