GTI-Fans werden abgezockt
Teures Abo statt schnellem Gewinn: Seit Jahren beschweren sich GTIFans bei der Arbeiterkammer über einen Tuning-Stand in Reifnitz.
Jahr für Jahr zieht es rund um Christi Himmelfahrt GTIs und ihre Fans aus nah und fern nach Kärnten. Die einen nehmen (freiwillig) etliche Schnappschüsse von den getunten Autos & Co. mit nach Hause, andere (meist unfreiwillig) ein kostenpflichtiges Online-Abo.
Seit einigen Jahren häufen sich wenige Wochen nach dem Treffen Beschwerden bei den Juristen der Arbeiterkammer Kärnten und Steiermark (AK). Junge Besucher haben in Reifnitz bei dem Stand eines deutschen Tuning-Clubs – der seinen Namen regelmäßig wechselt und auf verschiedenen Messen anzutreffen ist – eine Art Gewinnspielkarte ausgefüllt. Dabei müssen auch persönliche Daten sowie die Kontonummer angegeben werden. Zum Schluss wird die Unterschrift daruntergesetzt. Auf das Kleingedruckte achten – wie in so vielen Fällen – wohl die wenigsten.
Dann, Wochen später, folgt bei einigen das böse Erwachen, wenn der erste vierteljährliche Abbucher von 36 Euro entdeckt wird. Ärgerlich: Die gesetzliche Rücktrittsmöglichkeit ist nach 14 Tagen vorbei. „Ist man über die Zeit, hat man rein rechtlich gesehen kaum eine Chance, da herauszukommen“, weiß Stephan Achernig, Leiter des Konsumentenschutzes. Heuer habe sich noch kein Motorsportfan bei der AK gemeldet, aber Achernig rechnet damit, dass es bald wieder so weit sein wird: „Es ist jedes Jahr dasselbe. Aufgrund unserer Interventionen wurden die Betroffenen immer kulanterweise aus dem Vertrag entlassen. Wir versuchen, den Rücktritt wegen Irreführung zu argumentieren. Dem Konsumenten ist nicht bewusst gewesen, dass er in dem Moment einen Vertrag unterzeichnet.“
grundsätzlich dazu, sich genau anzusehen, was man unterschreibt und wem man seine persönlichen Daten gibt. „Wird man nach Kontodaten gefragt, müssen die Alarmglocken schon schrillen“, sagt Achernig.
Veranstalter des GTI-Treffens ist Maria Wörths Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP). Er könnte der Firma Hausverbot erteilen. Doch dazu gebe es keinen Grund. „Mir sind bis heute keine Beschwerden zugetragen worden. Wir hatten mit der Firma bisher keine Probleme“, sagt Perdacher, der dem Unternehmen auch 2019 eine Genehmigung erteilen wolle. Außer: „Sollte tatsächlich etwas Unrechtes vorgefallen sein, werden wir die Konsequenzen ziehen.“Die deutsche TuningFirma war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.