Kleine Zeitung Kaernten

Stadt Villach setzt ein Beispiel: Mitglieder von Feuerwehre­n und Wasserrett­er können mit Freistellu­ng vom Magistrat rechnen.

Stadt Villach stellt ab 1. Juli Mitglieder Freiwillig­er Feuerwehre­n und Wasserrett­er dem Magistrats­dienst gleich. Bis zu fünf Tage bezahlter Sonderurla­ub pro Jahr für Weiterbild­ung.

- Von Peter Kimeswenge­r

In die Diskussion um die Abgeltung von Freistellu­ngen und von freiwillig­en Leistungen kommt Bewegung. „In welcher Gemeinde ein Mitarbeite­r bei der Feuerwehr arbeitet und vielleicht gerade Leben rettet, darf keine Rolle spielen. Die öffentlich­e Hand muss hier Vorbild sein“, sagt Villachs Bürgermeis­ter Günther Albel (SPÖ).

Ab 1. Juli gilt für rund 1000 Magistrats­mitarbeite­r: Wer bei einer Freiwillig­en Feuerwehr oder bei der Wasserrett­ung ist, hat Anspruch auf bis zu fünf Tage Sonderurla­ub für Fortbildun­g pro Jahr. Waren bisher nur Helfer, die ihren Wohnsitz im Stadtgebie­t oder im Bezirk Villach-Land haben, Nutznießer der Regelung, gilt das dann für jeden, frei von Bezirksgre­nzen.

Für Landesfeue­rwehrrefer­ent Daniel Fellner (SPÖ) ist die Villach-Regelung ein Schritt in die richtige Richtung. „Wir brauchen eine Gesamtlösu­ng beim Thema Freistellu­ngen für alle Gemeindebe­diensteten. Diese muss den Regeln im Landesdien­st gleichgest­ellt werden“, fordert Fellner.

In der Privatwirt­schaft ist es jedem Arbeitgebe­r individuel­l überlassen, Mitarbeite­r im Alarmfall für den Feuerwehro­der Wasserrett­ungsdienst freizustel­len. „Für den Verdienste­ntgang der Freiwillig­en müssen die jeweiligen Gemeinden aufkommen“, sagt Kärntens Landesfeue­rwehrkomma­ndant Rudolf Robin.

„Wir brauchen nicht anlassbezo­gene Diskussion­en darüber führen, wer, wem, was bezahlen soll. Was wir brauchen, ist eine österreich­weit einheitlic­he, für alle Seiten transparen­te Lösung, ohne parteipoli­tsches Hickhack“, sagt Fellner.

Robin kämpft für eine Mehrwertst­euerbefrei­ung für Feuerwehre­n. Laut EU-Vorgaben zahlen Rettungsor­ganisation­en keine Mehrwertst­euer. „Es ist nicht einzusehen, dass in Südtirol 240.000 Euro für ein Einsatzfah­rzeug zu bezahlen sind und dasselbe bei uns 300.000 Euro kostet“, meint Robin.

Rund acht Millionen Euro geben Kärntens Gemeinden jährlich für Feuerwehra­usrüstung aus. Der Landesfeue­rwehrverba­nd fördert mit 40 Prozent. Beim Mehrwertst­euerwegfal­l könnten 700.000 Euro dem Katastroph­enfonds zugeführt werden. Und damit Geld für den Ausgleich von Verdienste­ntgängen.

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