„Die ganze Kirche wird in Misskredit gebracht“
Leser zeigen sich erschüttert über die Vorwürfe gegen den scheidenden Kärntner Bischof Alois Schwarz und fordern Konsequenzen der kirchlichen Entscheidungsträger. Es wird aber auch um Verständnis gebeten.
Der Bericht in der Zeitschrift „News“über die angeblichen Intrigen, Affären, Vertuschungen, Missbrauchsvorwürfe und Machtspiele im Umfeld von Bischof Schwarz erschüttert das einfache Kirchenvolk. Von einem kirchlichen Würdenträger in seiner Position erwarte ich mir die verantwortungsvolle Führung der Diözese, sowohl in religiösen als auch wirtschaftlichen Belangen und einen menschlichen und respektvollen Umgang mit seinen Untergebenen.
Stattdessen soll der Bischof wie ein Renaissancefürst leben, mit vier Wohnsitzen, komfortablem Jagdhaus und Wohnung in Wien. Dadurch wird die ganze Kirche in Misskredit gebracht. Der rechtschaffene Priester, der mit vollem Einsatz zwei oder mehr Pfarrgemeinden betreut und immer für seine Pfarrgemeinde da ist, muss den Unmut der Menschen ausbaden, während der Bischof sich hinter lapidaren Presseaussendungen versteckt. Wie kann es sein, dass höchste kirchliche Stellen, die von den Machenschaften und dem Naheverhältnis des Bischofs zu zwei Frauen wussten, keine andere Lösung des Problems fanden, als ihn nach St. Pölten zu versetzen und ihn dadurch die Leiter noch ein Stück höher hinaufsteigen lassen? Hoffentlich kommt nun ein Stein ins Rollen, damit die kirchlichen Entscheidungsträger endlich Konsequenzen aus solchen Vorfällen ziehen.
Astrid Scharf,
Prebl
Moralische Autorität
Die Berichte der Kleinen Zeitung über Bischof Alois Schwarz und sein personelles Umfeld irritieren – gerade in Zeiten der Glaubensferne und religiösen Indolenz in weiten Kreisen der Bevölkerung. Diese Berichte lassen die moralische Autorität des Herrn Bischofs in einem ungünstigen Licht erscheinen.
Im Sinne einer aufrechten christlichen Grundhaltung und der Glaubwürdigkeit des gelebten christlichen Daseins wäre es geboten, das Licht der Aufklärung in das bischöfliche System mit seinen ‚machtbewussten‘ Personen fallen zu lassen. Nicht-konstruktive, unchristliche Entscheidungen, die Menschen in ihrer Existenz erschüttern, sind infrage zu stellen. Das bischöfliche ‚weltliche Entscheidungssystem‘ müsste gründlich beleuchtet werden – sonst könnte die christliche Institution massiv Schaden nehmen. Von Repräsentanten der christlichen Kirche dürfen wir ein Mehr an Verantwortungsbewusstsein und Empathie erwarten. Wir brauchen moralische Autorität.
Andreas Rakowitz,
Völkermarkt
Wer ohne Sünde ist
Ich lese mit Bedauern die negativen Schlagzeilen um Bischof Alois Schwarz. Ich finde es schlimm und traurig, dass die Situation innerkirchlich von beiden Seiten nicht anders geregelt werden konnte und man dies nun in aller Öffentlichkeit austrägt. Ein Bischof ist auch nur ein Mensch und kann Fehler machen. Womit ich gleich einen Bibelspruch zitieren möchte: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“
Auf diesem Wege möchte ich mich bei Bischof Alois Schwarz bedanken für seine Begegnungen und für die Wertschätzung, die er sehr vielen Menschen mit seiner einfachen, unkomplizierten Art entgegengebracht hat und wünsche ihm weiterhin alles Gute in seiner neuen Diözese.
Christine Sadnek, Klagenfurt
Bessere Perspektiven
Ohne eine gesamteuropäische Lösung zum Schutz seiner Außengrenzen ist die Flüchtlingsproblematik kaum lösbar. Aufnahmelager für Flüchtlinge sind keine endgültige Lösung, weil sie den Menschen keine Perspektiven bieten. Die EU kann aber eine Dauerlösung schaffen – eine Enklave in Nordafrika unter UNO-Ägide. Dieser neue Staat hätte moderne Infrastruktur mit Fertigteilhäusern, Kindergärten, Schulen, Spitälern, Straßen und einer Energieversorgung mit Sonnen- und Windenergie. Die Flüchtlingsproblematik ist zwar das Problem der ganzen Welt, aber auch durch die EU-Staaten selbst zu regeln. Sollte ein Staat damit nicht einverstanden sein, könnte sein Anteil vom EU-Fördergeld abgezogen werden. Umwegrentabilität ist ebenfalls gegeben, weil die Errichtung der Infrastruktur durch Firmen aus der EU erfolgen würde. Flüchtlinge könnten sich ihre eigene Heimat schaffen und sich selbst in eine multikulturelle Gesellschaft integrieren. Auch die Nachhaltigkeit der eingesetzten Gelder wäre erheblich höher als bei Investitionen innerhalb der EU.
Heinz Dürnberger, Latschach
Die andere Seite sehen
Mit leichtem Befremden las ich den Kommentar von Christian Weniger (und Paula). Vielleicht sollten beide auch einmal die andere Seite sehen. Wir führen eine Frühstückspension am Keutschacher See und heben seit dem letzten Jahr eine Hundegebühr von fünf Euro pro Nacht ein – und dies aus gutem Grund. Viele Hundebesitzer lassen ihre Tiere mit im Bett schlafen, die Bettwäsche war auch nach mehrmaligem Waschen nicht mehr zu gebrauchen. Auch nach Wochen findet man noch Hundehaare mir dem Staubsauger – unzumutbar für die nächsten Gäste. Nicht jeder Hund riecht angenehm für seine Mitmenschen oder bleibt gar ruhig unter dem Tisch liegen. Auch hier müssen wir Rücksicht auf andere Gäste (und unser Personal) nehmen. Wir sind übrigens ausgesprochene Tierliebhaber und ehemalige Besitzer von Hunden.
Madeleine Oberle,
Plaschischen
Sprachassistent
Außensicht: „Kürzen bis zum Gehtnichtmehr?“16. 6. Bei diesem Beitrag frage ich mich nur, warum die Mutter, die ja mit den gut Deutsch sprechenden Kindern zusammenlebte, nicht zu Deutschkenntnissen gelangen konnte. Den Lehrpersonen müssen ja die Namen der Kinder bekannt sein und somit auch eine Kommunikationsmöglichkeit mit der nicht Deutsch sprechenden Mutter, auch wenn die Lehrer nicht der Muttersprache der Kinder fähig wären. Interessant ist jedoch, dass Migranten auch ohne Deutschkenntnisse sofort im Sozialsystem integriert sind, am Arbeitsmarkt hingegen nicht. Wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, sollte vom AMS oder der öffentlichen Hand zeitweise einen Sprachassistenten zur Seite gestellt bekommen.
DI Dr. Ulrich Habsburg,
Wolfsberg
Fehlentwicklungen
Das CETA-Handelsabkommen ist nun fix, eine Volksabstimmung dazu hat man kategorisch abgelehnt. Man treibt den Freihandel mit allen Mitteln voran, um mehr Wirtschaftswachstum zu generieren. Den Konzernen wird alle Macht zugeschoben. Standards werden angepasst und Schiedsgerichte werden es den Konzernen schon richten. Was hat die Globalisierung etwa Afrika gebracht? Die ureigenste, kleine Landwirtschaft wurde dort durch Importe zerstört. Einige wenige wurden dort Milliardäre – die Masse aber ist arm geblieben und will jetzt nach Europa. Viel schlauer hat es da der Staat Südkorea gemacht. Es gab keinen Freihandel, Autoimporte wurden mit Zöllen von bis zu 400 Prozent belegt – so lange, bis man eine eigene Autoindustrie aufgebaut hatte. Diese Cleverness hat sich für das Land bezahlt gemacht.
Die Abwanderung in ländlichen Gebieten schreitet massiv voran, auch bei uns. Die Zeit wird kommen, wo man für diese Fehlentwicklungen teuer wird bezahlen müssen. Es bleibt ja noch die Hoffnung auf den Europäischen Gerichtshof !
Franz Dorner, Kamp