Der Konsum und die Natur als Müllhalde des Menschen
Ist der Mensch noch zeitgemäß und geht es mit der Natur zu Ende? Spannende Fragen beim „1. Forum Anthropozän“.
Das große Aussterben hat bereits begonnen. Nicht nur Pflanzen, Insekten und Säugetiere sind davon betroffen, sondern auch der Mensch selbst, der in die Natur eingreift und sie verändert. Eine besorgniserregende Entwicklung und der Ausgangspunkt für das erste und dreitägige Forum „Anthropozän“im Nationalpark Hohe Tauern, das von Sabine Seidler organisiert wurde. Mit dem Begriff „Anthropozän“bezeichnet man den Eintritt in eine neue, vom Menschen geprägte Epoche der Erdgeschichte.
Wie dramatisch die Situation ist, zeigt sich etwa in der Produktion von Plastik. „Sie beträgt jährlich etwa 300 Millionen Tonnen, rechnet man die Gesamtproduktion seit den 1950er-Jahren hoch, dann würde es ausreichen, um den gesamten Planeten in eine handelsübliche Plastikhaushaltsfolie einzuwickeln“, erläuterte Michael Wagreich, Stellvertretender Leiter des Departements für Geodynamik und Sedimentologie an der Uni Wien. Eine der Fragen, denen man sich im beim Forum primär widmet, ist jene nach der Verantwortung des Menschen. „Wir müssen all das, was wir mit der Natur anrichten, in den Mittelpunkt stellen“, sagte Horst Peter Groß, Präsident des Universitäts.club, Wissenschaftsverein Kärnten und Initiator der „Landschaft des Wissens“. Zudem müsse man die, vom linearen Wachstum getriebene Ökonomie kritisch hinterfragen. „Bedürfnisbefriedigung über immer neuere Produkte und immer mehr Events ist nicht zukunftsfähig.“Peter Granig, FH-Kärnten-Rektor und Karin Haselböck (Strategic Management & Commuications bei Ashoka) waren sich einig, dass die Fundamente für positive Veränderungen im Umgang mit der Natur bereits in der Schule angelegt werden müssen.