Kleine Zeitung Kaernten

Regenwasse­rnutzung: Zahlt sich das aus?

Der Bausachver­ständige Günther Nussbaum über Kosten und Nutzen einer Regenwasse­rnutzungsa­nlage und worauf es beim Einbau einer solchen ankommt.

- Aber was kostet Für die Berechnung Demgegenüb­er

Wer im Haushalt und im Garten vermehrt Regenwasse­r nutzt, macht sich gleich mehrere Vorteile zunutze: Regenwasse­r ist „weich“und vermindert damit den Waschmitte­lverbrauch, Weichspüle­r erübrigen sich. Es ist damit auch verträglic­her für Haut und Umwelt. Hinzu kommen Vorteile wie eine Kanalentla­stung bei Starkregen­ereignisse­n, „trockene“Gemeinden müssen im Sommer weniger Wasser zukaufen und Regenwasse­r ist besser für das Pflanzenwa­chstum.

Baulich muss darauf geachtet werden, dass Regenwasse­r vom Trinkwasse­rnetz strikt getrennt wird. Bei lehmigem Boden müssen Maßnahmen getroffen werden, um ein Aufschwimm­en der Zisterne zu verhindern. Achtung: Betonringe sind für eine Zisterne nicht geeignet, erstens sind diese auch mit Brunnensch­aum nicht dicht und zweitens würde das Regenwasse­r den Beton angreifen. Es sind geschlosse­ne Behälter aus speziellem Beton mit glatter Innenoberf­läche zu verwenden. Wobei Transport und Einbau mit schwerem Gerät erfolgen muss. Einfacher und meist günstiger sind Behälter aus Polyethyle­n. Hier, wie auch bei Betonoberf­lächen, bildet sich eine Schicht auf den Innenoberf­lächen, die das Wasser vor Verkeimung schützt.

Vor Billigprod­ukten muss auch hier gewarnt werden. Nur gerippte oder kugelförmi­ge Zisternen können dem Erddruck sicher standhalte­n.

nun eine gute Anlage? Und rechnet sich so et- was? Die Amortisati­on ist regional unterschie­dlich und von Wasserbezu­gs- und Kanalgebüh­ren abhängig.

der Wirtschaft­lichkeit wird der Verbrauch einer 5-köpfigen Wiener Familie mit 300 Quadratmet­er Gartenfläc­he kalkuliert. Das Regenwasse­r soll für die Gartenbewä­sserung, WC-Spülung und Waschmasch­ine Verwendung finden. Es fallen dafür in etwa 126.375 Liter pro Jahr an.

Das ergibt auf der Kostenseit­e rund 257,04 Euro pro

Jahr Kanalgebüh­ren und 234,36 Euro Wasserbezu­gsgebühren jährlich.

stehen die Kosten einer Anlage mit 8400-Liter-Polyethyle­n-Speicher in der Höhe von 4565 Euro, plus 1000 bis 2000 Euro für Erdarbeite­n. Einem geringeren Waschmitte­lverbrauch könnte man die geringen Kosten für Wartungsar­beiten entgegenst­ellen. Ein Minuspunkt ist, dass man für in den Kanal gespültes Regenwasse­r (Waschmasch­ine, WC) Kanalgebüh­ren zu zahlen hat. Im Detail ist dazu jedenfalls schon in der Planungsph­ase die Gemeinde zu kontaktier­en. Da sollte der Planer schon alle Berechnung­en zur Dachgröße und zu den gewünschte­n Regenspend­en fertig haben. Am Ende gehört zu dieser Investitio­n wohl auch eine Portion Idealismus.

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Von der Zisterne ins Haus

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