Aufregung um Sonderurlaub für HTL-Lehrer
Landesschulrat Kärnten prüfte Vorwürfe.
Urlaub ist eine schöne Sache. In der Klagenfurter HTL Lastenstraße ist er aber ein Reizthema. Konkret geht es um den einwöchigen Sonderurlaub eines Lehrers – angeblich für eine Motorradtour – der nach einer anonymen Anzeige den Landesschulrat Kärnten beschäftigt hat. Schulleiter Michael Archer begründet den ExtraUrlaub: „Weil der Kollege besonderen Einsatz gezeigt hat und auch in seiner Privatzeit für die Schule gearbeitet hat.“Bei einigen Lehrern ist das trotzdem nicht gut angekommen. Vor allem nicht, als es Diskussionen um freie Tage eines anderen Lehrers gab, dessen Mutter verstorben war. Diesem sollen sogar dienstrechtliche Konsequenzen wegen seines Fehlens angedroht worden sein. „Ein Missverständnis“, sagt Archer.
„Wir haben die Vorwürfe geprüft. Es liegt keine dienstrechtliche Verfehlung des Direktors vor, aber es gab schon ein Gespräch“, sagt Rudolf Altersberger vom Landesschulrat. Grundsätzlich dürfe ein Direktor zwar eine Woche Sonderurlaub geben. „Aber er sollte das schon sehr gut argumentieren können. Und es ist zu hinterfragen, ob es pädagogisch sinnvoll ist, dass ein Lehrer wegen Sonderurlaub und Sportwoche zwei Wochen fehlt“, sagt Altersberger. Archer vermutet hinter den Vorwürfen eine politische Motivation. Er war für die ÖVP Lehrervertreter. Als er Direktor wurde, hat er die Funktion zurückgelegt. Sein Nachfolger ist der Lehrer mit dem Sonderurlaub.