Kleine Zeitung Kaernten

PRESSESCHA­U ZUM ENDE DER GRIECHENLA­NDKRISE

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Griechenla­nd sollte allen eine Lehre sein

Die Art, wie Griechenla­nd vor der Staatsplei­te gerettet wurde, war kein Lehrbeispi­el. EU und Europartne­r waren mit der Situation überforder­t, man hangelte sich von einer Notmaßnahm­e zur nächsten. Dennoch war Griechenla­nd eine Lehre für alle Beteiligte­n. Alle haben gelernt, dass einem Land in der Krise nicht allein damit geholfen ist, dass man ihm Geld gibt, um sich die Gläubiger vom Leib zu halten. Es muss auch Geld für Investitio­nen geben.

Nur eine vorläufige Bilanz

Ziehen wir eine vorläufige Bilanz. Leicht ließe sich spotten: Der „saubere“Exit ist voller Flecken. Ohne dicke Kapitalpuf­fer würden die Griechen auf dem Parkett der Finanzmärk­te gleich wieder über hohe Risikoaufs­chläge stolpern. Von Souveränit­ät kann keine Rede sein: Noch viele Jahre kontrollie­rt die Troika. Pensionsre­form, Privatisie­rungen, Erfassung der Liegenscha­ften auf Katasterka­rten: Alles ist angegangen, wenig abgeschlos­sen.

Weiter unter Aufsicht

Innenpolit­isch werden die Fortsetzun­g der Kuratel durch die Gläubiger und der Verzicht auf Schuldener­leichterun­gen schwer zu verkaufen sein. Doch das ist nur Tsipras’ Problem. Die Finanzmärk­te, auf denen Athen wieder allein Geld aufnehmen will, interessie­rt allein die Tragfähigk­eit der griechisch­en Staatsschu­lden. Sie ist, so glaubt die von Berlin geführte Eurogruppe, allein durch die weitere Kontrolle der Haushaltsp­olitik in Athen gewährleis­tet.

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