Ex-Geschäftsführer der KTZ, der wegen Steuerhinterziehung vor Gericht steht, legte in München Geständnis ab.
Der ehemalige Geschäftsführer der „Kärntner Tageszeitung“steht in München vor Gericht. Es geht um Millionen-Steuerhinterziehung.
Dem ehemaligen Geschäftsführer und Miteigentümer der „Kärntner Tageszeitung“(KTZ), Dietmar Wassermann, wird vor dem Landesgericht München seit 14. Juni der Prozess gemacht, wie das Nachrichtenmagazin „profil“in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet.
Die Staatsanwaltschaft München I wirft ihm gemeinschaftliche Steuerhinterziehung in 22 Fällen vor. Er soll gemeinsam mit elf Komplizen den deutschen Fiskus um mehr als 3,2 Millionen Euro Umsatzsteuer gebracht haben.
Wassermann hatte sich der Untersuchungshaft in Deutschland zunächst entzogen. Nach fast vierjähriger Flucht wurde er im Oktober 2017 in Gmünd (Bezirk Spittal) gefasst.
Am ersten Prozesstag sicherte das Gericht dem Angeklagten und der Staatsanwaltschaft eine maximale Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten (Untergrenze: zwei Jahre und zehn Monate) sowie eine Geldstrafe von höchstens 400 Tagessätzen (Untergrenze: 320 Tagessätze) zu, sofern Wassermann ein sofortiges Geständnis ablegt. „Sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft haben dem Vorschlag des Gerichts zugestimmt“, sagt ein Sprecher des Oberlandesgerichts München dem Nachrichtenmagazin „profil“. „Der Angeklagte hat durch eine Verteidigererklärung ein Geständnis abgelegt“, wird der Sprecher zitiert. Der ursprünglich auf 36 Verhandlungstage (bis Oktober) anberaumte Prozess in der bayrischen Landeshauptstadt wird wohl in Kürze abgeschlossen werden.
Auch in Kärnten droht dem Ex-Chef der „Kärntner Tageszeitung“Ärger: Im Zusammenhang mit der KTZ-Pleite ermittelt die Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen Wassermann wegen des Verdachts des Betrugs, der Untreue und der betrügerischen Krida. Dietmar Wassermann hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Wassermann ist aber nur einer von sieben Verdächtigen, gegen die ein Ermittlungsverfahren läuft.