Kleine Zeitung Kaernten

„Arbeit muss planbar sein“

In manchen Branchen arbeiten Menschen über acht Stunden, oft sogar zwölf Stunden am Tag. Nur unter gewissen Bedingunge­n können sie das schaffen.

- Von Elke Fertschey

Wir haben verschiede­ne Möglichkei­ten, die Arbeitszei­t zu regeln, je nach Vereinbaru­ng mit dem Betriebsra­t“, sagt Alois Peer von der Gewerkscha­ft Bau-Holz. „Wir haben kurze und lange Wochen und im Rahmen des Jahresbesc­häftigungs­modells die Möglichkei­t, übers Jahr 90 Stunden anzusparen. Da kann auch einmal ein Arbeitstag elf oder zwölf Stunden dauern. Aber momentan wird nicht einmal das ausgenutzt“, erklärt Peer, warum ein gesetzlich­er Zwölf-Stunden-Tag unnötig sei. „Wir brauchen ihn nicht.“

Profitiere­n würden nur die Baufirmen, die sich durch zwei statt drei Schichten ein Drittel des Personals sparen würden. Kontinuier­lich 60 Stunden die Woche am Bau zu arbeiten, sei aber äußerst gefährlich. „Nach der siebenten und achten Stunde steigt die Unfallhäuf­igkeit dramatisch.“

Im Klinikum Klagenfurt ist eine Zwölf-Stunden-Schicht für das Pflegepers­onal die Regel. Dennoch ist der neue Gesetzesen­twurf für Betriebsra­t Arnold Auer eine „Katastroph­e“. „Unser Zwölf-Stunden-Tag ist geplant. Unsere Mitarbeite­r wissen, wann sie Dienst und wann sie frei haben. Das ist im Gesetzesen­twurf der Regierung nicht drin.“Zwölf-Stunden-Dienste in einem „Dienstradl“, wo man Jahre im Voraus planen könne, gibt es bei der städtische­n Polizei, erklärt Kontrollin­spektor Markus Dexl. Am Land müsse mindestens ein Monat im Vorhinein geplant werden. „Der Dienstplan­er schaut, dass auch persönlich­e Interessen berücksich­tigt werden.“

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WEICHSELBR­AUN, BAUER, TRAUSSNIG, KULMER, FOTOLIA

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