Harte Zeiten für Medienunternehmen
Die Ökonomie der Mediensysteme im grenzüberschreitenden Rahmen ist Thema von Denis Vocis Doktorarbeit. Sie hat Medienmanager zu ihren großen Problemen befragt.
Die Medienwelt im Umbruch – ein Thema, das bald seit Jahrzehnten reichlich Stoff für die Medienforschung bietet. Einen neuen Ansatz verfolgt Denise Voci vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft in ihrer Dissertation: Sie widmet sich der Analyse von Mediensystemen und deren wirtschaftlichen Grundlagen.
Zu diesem Zweck hat sie Manager von großen Medienunternehmen interviewt, deren Geschäftsfelder auch im Ausland liegen. Sie wählte dafür Medienunternehmen aus den USA, Großbritannien, Spanien, Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und China. „Sie alle haben gemeinsam, dass die Digitalisierung ihre Geschäftsmodelle vor große Herausforderungen stellt. Gerade Zeitungsverlage müssen ihr Kern- geschäft überall auf der Welt neu erfinden“, sagt Voci. Ihre Interviewpartner schilderten den harten Kampf um Anzeigegeld gegen Online-Giganten wie Facebook und Google, gegen die man nur gemeinsam eine Chance für das wirtschaftliche Überleben hätte, so der Tenor der Manager.
Voci möchte ihre Dissertation aber auch als Warnung verstehen, die gesellschaftliche Funktion von Medien zur Demokratieund Meinungsbildung nicht dem wirtschaftlichen Druck zu opfern. „Medien sind nicht nur Wirtschaftsgüter, sondern auch wichtige Kulturgüter.“