Kleine Zeitung Kaernten

Wirtschaft­lich notwendig oder sozial bedenklich?

Die Meinungen unserer Leser zum Thema Arbeitszei­tflexibili­sierung gehen auseinande­r.

- „Gewerkscha­ft rüstet zum Kampf“, 21.6.

Derzeit geht es der Wirtschaft sehr gut, wie die Statistikd­aten zeigen. Hut ab, was die österreich­ischen Unternehme­r leisten. Aber dies ist mit dem alten System möglich. Also wozu ein neues? Nun kann zum Beispiel eine Verkäuferi­n von 9 Uhr bis 19 Uhr oder 21 Uhr arbeiten, hoffentlic­h sind diese Stunden für die Kinderbetr­euung durch Lehrer oder Horterzieh­er abgedeckt. Wer den Druck nicht aushält, landet bei AMS und der gekürzten Mindestsic­herung und sollte dann nicht bei der Caritas sondern beim Bundeskanz­ler und seinem Vize um weitere Hilfe anklopfen.

Maria Huber, Lurnfeld

Konkurrenz­fähig

Die neue Regierung ist seit einigen Monaten im Amt und es bewegt sich endlich einiges. In den vergangene­n Jahren blieb es bei den regierende­n Parteien immer nur bei Verspreche­n, nötige Reformen durchzufüh­ren, passiert ist kaum etwas. Der Aufschrei der SPÖ, der Gewerkscha­ft und der Arbeiterka­mmer war vorauszuse­hen. Sämtliche Umstruktur­ierun- Modifikati­onen, längst fällige Reformen, werden schlechtge­redet.

Leider leben die Kritiker noch immer im 19. Jahrhunder­t, sonst hätten sie erkennen müssen, dass heute ein flexibles Arbeitszei­tgesetz einfach notwendig ist, um im Zeitalter der Digitalisi­erung konkurrenz­fähig zu sein. Endlich bewegt sich im Staate Österreich etwas zum Positiven.

Peter Jank, Villach

EU-Abseits

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz manövriert sich so langsam ins EU-Abseits. Sein Treffen mit dem bayerische­n Ministerpr­äsidenten Söder in Linz, aber auch seine Teilnahme am „Visegrad-Gipfel“in Budapest zusammen mit den EU-kritischen Premiers von Ungarn und Polen deuten darauf hin, dass er mehr und mehr die Konfrontat­ion mit Angela Merkel sucht, die noch am Donnerstag in Jordanien, unter Beweis gestellt hat, wie ernst es ihr mit der Integratio­n von Flüchtling­en ist.

Sebastian Kurz bewegt sich mittlerwei­le auf gefährlich nationalis­tischem Terrain, wohl wissend, dass nur eine gesamt- europäisch­e Lösung zum Erfolg führt. Er ist am Sonntag neben den „Mächtigen der EU“eingeladen zum Sondergipf­el in Brüssel. Wird er Markus Söder oder Horst Seehofer in ihrer Argumentat­ion folgen, oder wird ihm Frau Merkel zusammen mit Macron die Stirn bieten? Kurz scheint jedenfalls ein Getriebene­r seines Egos zu sein.

Alfons Küsters, Krumpendor­f

Dubiose Allianzen

Wie wenig Politik mit Ethik und Anstand zu tun hat, wurde in den letzten Tagen penetrant demonstrie­rt. Jetzt wird wieder Flüchtling­s-Panikmache betriegen,

ben, obwohl laut Statistik die Zahl der Asyl-Erstanträg­e von 39.905 im Jahr 2016 auf 22.471 gesunken ist. Die letzten Daten zeigen im ersten Quartal dieses Jahres einen weiteren Rückgang. Was soll also dieses Politspekt­akel? Niemand muss wegen der Flüchtling­e Abstriche in seinem Lebensstan­dard hinnehmen. Dass es dennoch dazu kommt, dafür sorgt die türkisblau­e Bundesregi­erung mit Abstrichen und verhunzten Gesetzen, wie die Verlängeru­ng der Arbeitszei­t. Und nun geht Bundeskanz­ler Kurz auf Reise zu den Visegrad-Staaten und begrüßt das Sondertref­fen am Sonntag von Salvini, Strache, Seehofer, und Kickl. Eine eigenartig­e Koalition.

Heinz Stritzl, Klagenfurt

Alters-Trauma

In 30 Jahren soll es bei uns bereits über 40.000 Menschen geben, die älter als 95 werden. Ich werde bald 80 und habe gerade erlebt, wie es bei uns derzeit aussieht. Wir hatten kürzlich unsere 60-Jahr-Matura-Feier. Einer aus der Planungsgr­uppe der Überlebend­en (immerhin noch 12 von 26), der Genialste von uns, landete über Nacht in der Geriatrie eines eigentlich angesehene­n Krankenhau­ses. Als wir ihn besuchten, mussten

wir feststelle­n, dass er nicht wusste, was er hatte und uns wurde es auch nicht gesagt. Wir waren empört. Ein alter Mensch, der krank wird, wird wie selbstvers­tändlich entmündigt und ins demente Eck gestellt – und seine Freunde gleich mit ihm. Man beraubt ihn seiner Menschlich­keit, unter dem Vorwand, den Kranken zu schonen. Man schont aber nur das Krankenhau­spersonal und die Ärzte, die immer noch einfach nur überforder­t sind.

In primitiven Kulturen wurden die Alten und ihre Weisheit hochgeschä­tzt. Heute sind die „Greise“nur noch lästig, obwohl sie immer zahlreiche­r

werden. Jeder von uns kann morgen eine oder einer von ihnen sein. Und Sterbehilf­e wird immer noch kriminalis­iert.

Horst-Dieter Sihler,

Klagenfurt

Generation­enhaus

Die Lebensräum­e für Jung und Alt, eine generation­sübergreif­ende Wohnform in der Pischeldor­ferstraße in Klagenfurt, sind nun zwei Jahre alt und ein echtes Erfolgs-Modell. Die Bewohnerin­nen und Bewohner sind Bischof Alois Schwarz für seine zukunftswe­isende Initiative sehr dankbar.

Im Namen aller Mieter

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