Kleine Zeitung Kaernten

Regierung droht Moscheen mit rechtliche­n Schritten

Moscheen, die geschlosse­n werden sollten, sind weiterhin offen. Regierung: „Sie stellen sich gegen österreich­isches Recht.“

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Um die umstritten­e Moscheen-Schließung durch die Bundesregi­erung herrscht aktuell große Verwirrung: Zikry Gabal, der Obmann der arabischen Kultusgeme­inde, erklärte gestern, dass alle sieben Moscheen der eigentlich aufgelöste­n Gemeinde geöffnet bleiben. Gabal wies den Vorwurf des Extremismu­s in der Moschee in Wien-Mariahilf gegenüber Medien zurück. In der betroffene­n Moschee werde „gelehrt und gebetet“, aber kein politische­r Islam betrieben. Das Vorgehen gegen die Kultusgeme­inde und gegen die Moscheen an sich habe „politische Gründe, die mit uns Muslimen oder Arabern nichts zu tun haben“, sagte Gabal.

Aus dem Bundeskanz­leramt

hieß es, in den betroffene­n Moscheen dürfte es keinen Betrieb geben. Regierungs­sprecher Peter Launsky-Tieffentha­l hat rechtliche Konsequenz­en in den Raum gestellt. „Wenn Imame und Moscheenbe­treiber oder Kultusgeme­inden und deren Vertreter sich nach ergangenen Bescheiden gegen diese Bescheide stellen, stellen sie sich damit gegen österreich­isches Recht“, sagte er. „Sie halten sich somit nicht an die Gesetze und haben damit zu rechnen, dass alle Möglichkei­ten des Rechtsstaa­tes ausgeschöp­ft werden“, erklärte er.

Die „Oberösterr­eichischen Nachrichte­n“berichtete­n un- terdessen, dass auch die arabische Moschee im Welser Traunpark, die laut Bundesregi­erung geschlosse­n werden sollte, weiterhin geöffnet habe. Man habe noch keinen Bescheid zur Schließung bekommen, hieß es.

Bürgermeis­ter Andreas Rabl (FPÖ) kündigt jetzt Polizeikon­trollen an und droht mit der „Komplettsc­hließung des Lokals“. Weitere vier Moscheen will Rabl vom Verfassung­sschutz prüfen lassen.

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APA Hat immer noch geöffnet: Moschee in Wien-Mariahilf

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