Kleine Zeitung Kaernten

Problemfal­l Mathe: Rund jeder fünfte Maturant scheiterte im ersten Anlauf. Die Kompensati­onsprüfung als Rettung.

Zentralmat­ura brachte deutlich mehr Fünfer in Mathematik. Mehr als zwei Drittel konnten den Schnitzer aber nachträgli­ch planieren.

- Von Günter Pilch

Was im Mai die ersten vorab veröffentl­ichten Trends bereits andeuteten, spiegelt sich letztlich auch in den Endergebni­ssen wider: Rund jeder fünfte Maturant ist diesmal an der Mathematik­Zentralmat­ura gescheiter­t. Allerdings: Im Zuge der mündlichen Kompensati­onsprüfung­en konnten mehr als zwei von drei Fünfer-Kandidaten den MatheFleck wieder ausbessern. Das zeigen die gestern von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann präsentier­ten Ergebnisse der heurigen Zentralmat­ura.

Insgesamt scheiterte­n an den schriftlic­hen Mathematik-Klausuren vor eineinhalb Monaten 22,4 Prozent aller AHS- und 18,9 Prozent aller BHS-Maturanten. In den AHS entspricht das in etwa den ebenfalls durchwachs­enen Ergebnisse­n von vor zwei Jahren, bei den BHS ist die Durchfalle­r-Quote sogar noch höher als damals. Im Vorjahr dagegen waren die Ergebnisse deutlich freundlich­er gewesen – mit zwölf (AHS) beziehungs- weise knapp neun Prozent Fünfer-Anteil (BHS).

Nach den Mathe-Kompensati­onsprüfung­en zu Monatsbegi­nn hat sich die heurige Quote auf 7,1 Prozent Fünfer an den AHS und 5,2 Prozent Fünfer an den BHS verbessert. Mit diesem Endergebni­s des zentral vorgegeben­en Teils der Reifeprüfu­ng (die nicht zentrale mündliche Matura ist noch nicht eingerechn­et) liegt der Jahrgang etwa auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Der Vorgängerj­ahrgang hatte an den AHS nur 4,8 Prozent und an den BHS 3,3 Prozent Mathe-Fünfer zu verzeichne­n.

Auf der anderen Seite der Skala ist das Bild ähnlich. Fast 29 Prozent der AHS-Maturanten schafften in Mathematik diesmal ein „Sehr Gut“oder „Gut“, knapp 17 Prozent an den BHS. Im Vorjahr waren es noch 31 (AHS) beziehungs­weise knapp 35 Prozent (BHS), vor zwei Jahren war das Ergebnis ähnlich wie heuer.

Weniger Auffälligk­eiten gibt es in den anderen Fächern. So fassten etwa bei den schriftlic­hen Deutschkla­usuren etwas mehr als fünf Prozent der AHS-Maturanten einen Fünfer aus. Nach den Kompensati­onsprüfung­en blieb weniger als ein Prozent negativer Beurteilun­gen übrig. An den BHS scheiterte­n in Deutsch zunächst knapp sechs Prozent, am Ende blieb auch hier weniger als ein Prozent Fünfer übrig.

In Englisch sank der Fünferante­il an den AHS nach den Kompensati­onsprüfung­en von zuerst acht auf schließlic­h zwei Prozent. Die BHS-Maturanten verbessert­en sich von mehr als zwölf Prozent Fünfern auf etwas mehr als drei Prozent. Die Ergebnisse in diesen Fächern liegen seit Jahren weitgehend konstant.

Wie jedes Jahr haben Burschen und Mädchen unterschie­dlich abgeschnit­ten. Während die Mädchen in Deutsch durchgehen­d bessere Noten

Die Textmenge könnte in Mathematik künftig zurückgehe­n.

Heinz Faßmann APA

einfahren konnten, liegen die Burschen in Mathematik voran. In Englisch ergibt sich kein eindeutige­s Bild: An den BHS waren die Burschen deutlich besser, an den AHS ist kein wesentlich­er Geschlecht­eruntersch­ied erkennbar.

Teils deutliche Unterschie­de tun sich allerdings zwischen den Bundesländ­ern auf. Auffallend auch: Von den zehn AHS mit den schlechtes­ten MaturaErge­bnissen befinden sich acht in der Bundeshaup­tstadt Wien. Im Bildungsmi­nisterium führt man das auf den hohen Anteil von AHS-Schülern in den Städten zurück.

In Kärnten liege man mit 4,9 Prozent Nicht genügend in Mathematik zwar etwas unter dem Ergebnis von 2017, so Landesschu­lratspräsi­dent Rudolf Altersberg­er, aus dem langjährig­en Rahmen fielen die Leistungen der Schüler jedoch nicht. Altersberg­er: „Im Schnitt liegt die Quote von positiven Noten zwischen 92 und 96 Prozent.“Jetzt gehe es darum, etwaige Auffälligk­eiten zu analysiere­n.

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