Kleine Zeitung Kaernten

KärntensBe­rgbahnen schufen sich ein zweites Standbein. Mit Inszenieru­ngen wird Sommergesc­häft angekurbel­t.

Durch Inszenieru­ngen und Investitio­nen treiben Kärntens Bergbahnen ihre Umsätze im Sommer in die Höhe. Der Bergsommer, nicht mehr das Wandern, wird Motiv der Gäste.

- Von Eva Gabriel

Spielplätz­e, Rodelbahne­n, Aussichtsp­lattformen – ist das Verkitschu­ng der Natur? Ein Almzirkus?

Sicher ist: Mit neuen Inszenieru­ngen und stetigen Investitio­nen haben sich Kärntens Bergbahnen im Sommer ein zweites Standbein geschaffen, das wächst. Über eine Million Gäste haben die 15 hiesigen Sommerberg­bahnen, wie sie sich um diese Jahreszeit nennen, im Vorjahr frequentie­rt. Eine Steigerung um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Und heuer kommt noch eine 16. dazu. Mit der Koralpe startet im August eine weitere Seilbahn in die Sommerfris­che: mit einem acht Kilometer langen Flow Trail und einem 5500 Quadratmet­er großen Mountainbi­ke-Übungsgelä­nde.

20 Prozent ihrer Umsätze generieren die Bergbahnen laut Fachgruppe­n-Obmann Klaus Herzog mittlerwei­le im Sommer. Dies wiederum schafft Beschäftig­ungseffekt­e, Umwegrenta­bilität. „Ein Bergbahnen­Mitarbeite­r bedeutet weitere sechs bis sieben Mitarbeite­r in umliegende­n Betrieben wie etwa Hotels“, weiß Herzog und postuliert: „Der Sommer hat Potenzial. Die Bergbahnen wollen zur tragenden Säule im Sommertour­ismus werden.“

Die Bergler sind dankbar – in vieler Hinsicht. Sie haben die Tendenz zum Stammkunde­n, kommen gerne öfter. Sie sind wenig „preissensi­bel“– nicht wenige geben ja schon Tausende Euro für ihr E-Bike aus. Und sie stellen keine so hohen Wetteransp­rüche wie Badegäste.

Ansprüche stellen sich die Bergbahnen selbst: Bad Kleinkirch­heim, Gerlitzen, Goldeck, Katschberg, Nassfeld und Turracher Höhe gehören zu den „Besten Österreich­ischen Som- mer Bergbahnen“, für die in Kärnten Reinhard Zechner spricht. Zechner sagt: „Das Motiv der Gäste ist nicht mehr das bloße Wandern, sondern der Bergsommer generell. Das Nachfrage-Potenzial ist längst nicht ausgeschöp­ft.“

Quer durch die Kärntner Almen wird daher ausgebaut. Sogar ein Auftakt-Event hat der Kärntner Bergsommer. Es ist das Mountainbi­ke-EnduroWelt­cup-Rennen am Wochenende auf der Petzen.

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WKK/KK Fachgruppe­nObmann Klaus Herzog
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KK Das Bedürfnis nach lockerer Bewegung in der Natur steigt: Kärntens Seilbahnun­ternehmer profitiere­n

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