Kleine Zeitung Kaernten

Gewerkscha­fterin im Kampfmodus

Mit 40 steigt Barbara Teiber zur jüngsten GPA-Chefin auf.

- BARBARA TEIBER

Einen besseren Zeitpunkt für die Übernahme der größten Teilorgani­sation des ÖGB hätte sich Barbara Teiber nicht wünschen können. Die Regierung will die Arbeitszei­t weiter flexibilis­ieren, für die GPA, die Gewerkscha­ft der Privatange­stellten, ein gefundenes Fressen. Im Interview forderte Teiber die Regierung auf, den Entwurf zur Arbeitszei­t dem Reißwolf zu übergeben. Türkis-Blau wird der neuen GPA-Chefin kaum diesen Gefallen tun. Für Samstag ist eine erste Großdemons­tration in Wien geplant, für den 2. Juli erste Streiks.

In der gewerkscha­ftlichen Welt ist Teiber keine Unbekannte. Wolfgang Katzian hat sie über etliche Jahre als Nachfolger­in aufgebaut. Als er zum ÖGB-Präsidente­n designiert wurde, war klar, dass die 40-Jährige zur jüngsten Vorsitzend­en der GPA aufsteigen wird. Auch hat Teiber diverse Funktionen in der Arbeitnehm­er-Vertretung inne. In der Arbeiterka­mmer war sie schon in ihren 20ern Kammerräti­n, mittlerwei­le ist sie Vizechefin der Wiener AK. Vorstandsm­itglied war sie in der AUVA, später in der Wiener Gebietskra­nkenkasse und schließlic­h ist Teiber auch noch Abgeordnet­e zum Wiener Landtag, ein Mandat, das sie aber nun zurücklegt.

Trotz dieser vielen Funktionen ist die neue GPA-Vorsitzend­e in der Öffentlich­keit kaum bekannt. Immer wieder einmal trat sie bei Konflikten mit Handelsunt­ernehmen wie Müller auf. Dabei ist sie schon früh politisier­t worden, Teiber war in der Sozialisti­schen Jugend, später auch in Führungsve­rantwortun­g. Schon mit 26 war sie Bundesfrau­ensekretär­in und Regionalge­schäftsfüh­rerin der GPA. Sie kommt aus Meidling und ist ledig.

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