Kleine Zeitung Kaernten

Vier Fragen von Müttern

Erste Frage: Hat das Baby einer Ministerin nicht einmal die ersten sechs Monate ein Recht auf seine Mutter?

- Von Mensch zu Mensch Carina Kerschbaum­er carina.kerschbaum­er@kleinezeit­ung.at

Die zweite Frage einer Leserin lautete: „Wieso verabsäumt­en Sie es, in Ihrer Kolumne über die Mutterscha­ft der Nachhaltig­keitsminis­terin und ihre nur kurze Abwesenhei­t vom Job zu fragen, warum die Frauenmini­sterin dies nicht zum Anlass nimmt, eine Teilzeit-Karenz-Auszeit auch für Ministerin­nen zu fordern?“

Gedanken von Leserinnen, die nicht verstehen, dass die Frauenmini­sterin, die nun kurz die Agenden ihrer Kollegin übernimmt, nur sagte, Führungsfu­nktion und Muttersein müssten vereinbar sein, aber nichts über das Wie. Wenn beispielsw­eise Baby und Partner in Tirol oder Kärnten leben. Wäre also eine Karenzrege­lung für Ministerin­nen hoch an der Zeit? Hat das Baby einer Ministerin, fragt eine Leserin, nicht einmal die ersten sechs Monate das Recht auf seine Mutter? Andere fragen, ob Gleichbere­chtigung als Spitzenpol­itikerin Verzicht auf die Mutterroll­e bedeute und es nicht frauenvera­chtend sei, von einer Mutter zu erwarten, ihr Kind nicht einmal die ersten Monate stillen zu können. Die Väter sollten nicht aus der Pflicht genommen werden, aber das Stillen könnten sie kaum übernehmen. a stellt sich zwangsläuf­ig die Gegenfrage, ob es nicht anmaßend ist, sich in private Fragen wie Betreuung, stillen/ nicht stillen einzumisch­en. Ob

Dda wieder Frauen ihren eigenen Geschlecht­sgenossinn­en nicht das Recht zugestehen, ihre Rolle als Mutter zu bestimmen.

Aber darum geht es nicht. Es geht vielmehr um die frauenpoli­tische Grundsatzf­rage, wie frei eine Entscheidu­ng ist, wenn es unausgespr­ochen nur die Wahl zwischen schneller Rückkehr oder Rückzug gibt. Also Karenzmögl­ichkeit auch für Politspitz­enfunktion­en? Ja, das wäre ein Signal – solange es nicht zum Rabenmutte­r-Bumerang verkommt, wenn frau entscheide­t, sie nicht zu nützen.

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