Vier Fragen von Müttern
Erste Frage: Hat das Baby einer Ministerin nicht einmal die ersten sechs Monate ein Recht auf seine Mutter?
Die zweite Frage einer Leserin lautete: „Wieso verabsäumten Sie es, in Ihrer Kolumne über die Mutterschaft der Nachhaltigkeitsministerin und ihre nur kurze Abwesenheit vom Job zu fragen, warum die Frauenministerin dies nicht zum Anlass nimmt, eine Teilzeit-Karenz-Auszeit auch für Ministerinnen zu fordern?“
Gedanken von Leserinnen, die nicht verstehen, dass die Frauenministerin, die nun kurz die Agenden ihrer Kollegin übernimmt, nur sagte, Führungsfunktion und Muttersein müssten vereinbar sein, aber nichts über das Wie. Wenn beispielsweise Baby und Partner in Tirol oder Kärnten leben. Wäre also eine Karenzregelung für Ministerinnen hoch an der Zeit? Hat das Baby einer Ministerin, fragt eine Leserin, nicht einmal die ersten sechs Monate das Recht auf seine Mutter? Andere fragen, ob Gleichberechtigung als Spitzenpolitikerin Verzicht auf die Mutterrolle bedeute und es nicht frauenverachtend sei, von einer Mutter zu erwarten, ihr Kind nicht einmal die ersten Monate stillen zu können. Die Väter sollten nicht aus der Pflicht genommen werden, aber das Stillen könnten sie kaum übernehmen. a stellt sich zwangsläufig die Gegenfrage, ob es nicht anmaßend ist, sich in private Fragen wie Betreuung, stillen/ nicht stillen einzumischen. Ob
Dda wieder Frauen ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen nicht das Recht zugestehen, ihre Rolle als Mutter zu bestimmen.
Aber darum geht es nicht. Es geht vielmehr um die frauenpolitische Grundsatzfrage, wie frei eine Entscheidung ist, wenn es unausgesprochen nur die Wahl zwischen schneller Rückkehr oder Rückzug gibt. Also Karenzmöglichkeit auch für Politspitzenfunktionen? Ja, das wäre ein Signal – solange es nicht zum Rabenmutter-Bumerang verkommt, wenn frau entscheidet, sie nicht zu nützen.