Rank-o-mania: Dabei sein ist alles?
Wir leben im Zeitalter der Rankings. (Publikums-)Sport ist auch deshalb so beliebt, weil es klare Gewinner und Verlierer gibt: Die drei Besten stehen auf dem Stockerl, alle andern gehen leer aus. Anderswo braucht es mehr als eine Stoppuhr, um festzustellen, wem Gold gebührt. In Universitätsrankings werden meist Äpfel mit Birnen verglichen: teure Privatuniversitäten und hochselektive staatliche Eliteschmieden mit Universitäten, an die der Anspruch gestellt wird, große Teile jedes Jahrgangs akademisch zu bilden. Im deutschen Sprachraum galt traditionell die Doktrin „Möglichst gute akademische Bildung für möglichst viele“, während die angelsächsischen Systeme zur pyramidalen Zuspitzung neigen. Und seit „Exzellenz“nicht mehr nur Botschafter- oder Bischofsanrede ist, sondern ein Substantiv für herausragende Qualität, interessiert (vermeintlich) nicht mehr Breite, sondern nur noch Spitze. Viele Universitäten – vor allem in den USA, UK und China – betreiben ungeniert Doping: Sie setzen unverhältnismäßig viele Mittel für unverhältnismäßig wenig Studierende ein. Sie spritzen die Forschungsanabolika intramuskulär, weil der üppigste Muskel gewinnt. Es hat daher keinen Sinn, auf Harvard, Stanford und das MIT zu schielen und sich sehnlich zu wünschen, Österreichs Unis könnten das auch.
Wir können dennoch von den Besten lernen und uns neben nicht kopierbaren Erfolgsfaktoren wie astronomischen Budgets und maximaler Selektivität an anderen Faktoren ein Beispiel nehmen, etwa an der basalen Notwendigkeit einer vertretbaren Relation von Wissenschaftlern und Studierenden. Die geht ganz direkt in die meisten Rankings ein. ie steht es im Süden? Die eben erschienenen QS World University Rankings für 2019 sehen die TU Graz auf Platz 363, die KFU Graz auf 561–570 und die Universität Klagenfurt auf 701–750, gefolgt von der Universität Salzburg auf 751–800. Relativ zu den laut QS rund 26.000 Universitäten weltweit sind das Plätze unter den besten 3 Prozent der Welt. Mehr zum Pfad unter die Top 100 in 14 Tagen.
„Im Uni-Ranking werden meist Äpfel mit Birnen verglichen: teure Privatunis mit Unis, die einen anderen Anspruch erfüllen müssen.“
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