Fotograf tarnte sich bei Einsatz als Bergretter
Bei Sucheinsatz in Osttirol tischte österreichischer Fotograf den Rettern ein Märchen auf. Er wollte wohl spektakuläre Bilder machen.
Es ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten, was sich ein österreichischer Fotograf in Osttirol erlaubt hat. Die Einsatzkräfte waren kürzlich für eine Suchaktion wegen Verdachtes auf einen Suizid alarmiert worden. In der Einsatzzentrale traf auch der besagte Fotograf ein. Und dort tischte er, wohl um an spektakuläre Bilder zu kommen, den Rettern ein Märchen auf.
Der Mann trug ein Gilet der Bergrettung Tirol und gab an, Mitglied einer heimischen Bergrettungsortsstelle zu sein. Dem Einsatzleiter bot er seine Hilfe an und bat darum, sich der Suchaktion anschließen zu dürfen. Auch einen Namen gab er an und nannte die Ortsstelle, der er angeblich angehöre. Ein anwesender Alpinpolizist wurde hellhörig. Der Exekutivbeamte, selbst Mitglied der genannten Ortsstelle, konfrontierte den jungen Mann, dass er ihn eigentlich kennen müsste, was aber nicht der Fall war.
Trotzdem gab der Fotograf noch nicht klein bei. „Erst nach längerem Hin und Her ließ er seine Maske fallen, nannte seinen richtigen Namen und gestand, von Beruf freier Pressefotograf zu sein“, sagt Peter Ladstätter, Leiter der Bergrettung Osttirol. Daraufhin verwies der Einsatzleiter den Mann der Zentrale.
Die Einsatzkräfte waren ob dieses Vorfalles schockiert. Ladstätter: „Ein solches Verhalten ist nicht nur angesichts des tragischen Sucheinsatzes verwerflich. Es hätte durchaus ein großes Problem für den verantwortlichen Einsatzleiter geben können.“Die Sensationslust des Fotografen nennt er widerwärtig. Jetzt will man alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um gegen den Mann vorzugehen. Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft durch die Landesleitstelle der Bergrettung ist in Vorbereitung.