Ein Krimi ohne Meuchelei
Neue ORF-Serie: Johannes Zeiler und Newcomerin Brigitta Kanyaro suchen in „Erbschaftsangelegenheiten“nach den rechtmäßigen Erben. Aktuell wird in Wien gedreht, die Ausstrahlung folgt 2019.
Ich habe zwar bereits einmal geerbt, von meinen Eltern, doch das lief komplikationslos“, erzählt Zeiler in einer Drehpause. „Mein liebstes Erbstück war dabei der Spazierstock meines Vaters. Der hängt nach wie vor an einer Wand bei mir zu Hause.“Als Oberst und Chef in den (noch immer nicht zur Gänze ausgestrahlten) „CopStories“jagte er die übelsten Kriminellen. Jetzt gibt es für Johannes Zeiler, Steirer aus Vorau, eine neue ORF-Serienrolle: In den vorerst acht Folgen (je 45 Minuten) der neuen Serie „Erbschaftsangelegenheiten“verkörpert er einen Erbenermittler, der auf die Suche nach Hinterbliebenen, wenn es offenbar keine Nachkommen, keine Verwandten und auch kein Testament gibt.
Anders als bei den „CopStories“geht es den „Erbschaftsangelegenheiten“beschaulich zu: „Es kommt schon vor, dass ich mit einer Pistole im Anschlag Wohnungen durchsuche. Doch ansonsten gibt es weit weniger Action.“An die Dreharbeiten der Ottakringer Serie „CopSto-
ries“denkt der 48-jährige Zeiler gerne zurück: „Das ist für mich wunderbar gelaufen, vor allem wegen des tollen Teams. Ich hätte gerne noch weitere Folgen gedreht.“Über seine jetzige Aufgabe sagt er: „Dieser Paul Schwartz ist ein eher geheimnisvoller, am Abgrund stehender, soziophober Kerl, der sich aber manchmal der raffiniertesten Methoden bedient.“
Mit der gebürtigen Rumänin Brigitta Kanyaro (26) hat Zeiler
eine Newcomerin an der Seite. „Sie heißt in der Serie Julia und ist meine Assistentin, meine kleine, gute, viel plappernde Fee.“Ob sich zwischen Paul Schwartz und seiner Mitarbeiterin Sympathie oder mehr entwickelt? „Da werde und will ich nicht vorgreifen“, schmunzelt er, „lassen Sie sich überraschen.“
Für Jungschauspielerin Kanyaro sind die „Erbschaftsgeschichten“ihre erste große Rolle. Dafür musste sie natürlich zum Casting: „Ganz, ganz, ganz oft. Die Castings selbst waren nicht so schlimm. Nur die Dauer. Das Immer-wieder-nichtsWissen. Zweieinhalb Monate hat das gedauert.“
Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und der Rolle findet sie durchaus: „Da wäre, dass ich das Herz oft auf der Zunge trage, außerdem die Neugier und die Harmoniebedürftigkeit.“ Mit dem jetzigen Team zu arbeiten, findet sie super: „Alle wollen, dass das, was wir da machen, gut wird.“
Ihr eigener Ehrgeiz liegt nicht unbedingt in einer Schauspielerkarriere: „Am liebsten würde ich gerne einmal in jedem Department tätig sein. Script, Continuity und Produktionsassistenz habe ich schon gemacht. Ich schreibe auch Drehbücher, zuletzt eines für einen Kurzfilm.“