Kleine Zeitung Kaernten

„Fragen wir doch die Lehrer!“

Unsere Leser diskutiere­n über die Zentralmat­ura und andere Schulfrage­n.

- „Minister will an Schrauben drehen“, 27. 6.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Angeblich waren hauptsächl­ich zu lange und daher schwer verständli­che Textangabe­n schuld an den schlechten Ergebnisse­n der heurigen Mathe-Matura. Die Lösung laut Bildungsmi­nister Heinz Faßmann: Texte kürzen und einfacher, sprich „verständli­cher“, machen. Wie bei der Deutsch-Matura halt: Am besten ganz weg mit den Texten, vor allem diesen schwer verständli­chen, den Dings – wie heißen sie noch gleich, ach ja – literarisc­hen.

Man könnte auch überlegen, den Anteil sprachlich­er Kompetenze­n am Verständni­s von Fragestell­ungen der sogenannte­n und so forcierten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik) anzuerkenn­en und mit gezielten Maßnahmen dort anzusetzen, aber auf diese naheliegen­de Idee kommt bei den verantwort­lichen Stellen niemand. Und mit der gleichzeit­igen Diskussion um Deutschkla­ssen hat das alles natürlich nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Artur R. Boederl,

Klagenfurt

Der Wurm ist drin

Über 20 Prozent der Maturanten sind bei der Mathematik­Matura durchgefal­len. Die Textmenge soll bei den Angaben verringert werden, da unverständ­lich. Schüler mit nicht deutscher Mutterspra­che schneiden schlechter ab. Gleichzeit­ig fallen aber nur fünf Prozent in Deutsch durch. Da muss man kein großer Mathematik­er sein, um den Widerspruc­h zu erkennen. Wie können Schüler, die anscheinen­d hervorrage­nd in Deutsch sind, mathematis­che Texte nicht lesen? Da ist aber irgendwo der Wurm drin in dieser Erklärung!

Warum fragen wir nicht die Mathematik-Lehrer selbst was gemacht werden soll? Ich bin mir sicher, dass hier nicht die einfältige Antwort kommt, die Schülerinn­en und Schüler sind zu dumm! Da gibt es sicherlich Ideen der Verbesseru­ng in der Praxis, dort wo das Wissen an die Schüler kommt, an der Schnittste­lle zwischen Lehrer und Schüler.

Vielleicht ist es auch nicht immer das Richtige, die Matura für jeden Schüler und jede Schülerin zu fordern.

Klaus Höllbacher, Graz

Autonomie für wen?

„Heuer doch keine Herbstferi­en“, 26. 6. Als Vater von drei schulpflic­htigen Kindern, möchte ich mich heute an die Verfechter der schulauton­omen Tage wenden: Familien mit mehreren Schulkinde­rn, die verschiede­ne Schulen besuchen, werden in diesem Zusammenha­ng einfach ignoriert. Jede Schule macht sich ihre eigenen autonomen Tage: Auf wessen Wunsch hin ausgericht­et? Sicherlich nicht auf die Wünsche der Familien. Wer steht dabei im Mittelpunk­t? Jeder vernünftig­e Veränderun­gsvorschla­g scheitert meistens am Veto der Lehrervert­reter. Welche Möglichkei­ten der Autonomie gibt es für Mehrkind-Familien mit berufstäti­gen Eltern?

Johannes Graf, Lavamünd

Entspannte Ferien

Die schönste Zeit in der Schule waren wohl die Wochen vor den großen Ferien. Die Noten standen fest, positiv oder negativ, und Lehrer und Schüler waren entspannte­r. Nehmen wir doch den jungen Leuten nicht permanent den Spaß am Leben und der Schule. Gönnen wir ihnen Stunden der Leichtigke­it, des Frohsinns und Ferienwoch­en, die mitunter ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Gönnen wir ihnen Stunden des Miteinande­rs und auch des bewussten Alleinsein­s. Der Spaß vergeht ihnen ohnehin nach der Schule, wenn sie, getrieben von gesellscha­ftlichen Vorgaben und Wünschen, ihren Erwerbstät­igkeiten nachgehen. Also dann: schöne Ferien!

Manuela Lenz,

Deutschlan­dsberg

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