Trump sucht Gespräch
Nun ist es fix: Trump und Putin treffen sich am 16. Juli in Helsinki zum Gipfel. Wien bleibt offenbar eine Option für spätere Treffen. Die Frage ist nur, ob die Zeit schon reif ist für den Gipfel.
Der ehemalige Sowjetchef Michail Gorbatschow sieht das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin als historische Chance zur Verbesserung der angeschlagenen bilateralen Beziehungen. „Wenn zwei Staatschefs bei so einem lang erwarteten Treffen eine Zusammenarbeit erreichen können, dann wird das mit Sicherheit in die Geschichte eingehen“, sagte der Friedensnobelpreisträger. Es sei wichtig, dass beide Seiten die Gelegenheit bekommen, länger über alle Angelegenheiten zu sprechen. Zuvor hatten das Weiße
Haus in Washington und der Kreml in Moskau bestätigt, dass es am 16. Juli in der finnischen Hauptstadt Helsinki zum ersten bilateralen Spitzentreffen der beiden Staatschefs kommen wird. Beide hatten sich beim APEC-Gipfel in Vietnam im November 2017 erstmals als Präsidenten persönlich getroffen.
Trumps nationaler Sicherheitsberater John Bolton hatte die Erwartung an den Gipfel bei seinem Besuch in Moskau allerdings gedämpft. Er rechne nicht mit konkreten Ergebnissen, weil es schon zu lange kein Gipfeltreffen gegeben habe. Inhaltlich demonstrierte er Härte. So würden die Sanktionen in Kraft bleiben. Auch werde seine Regierung die annektierte KrimHalbinsel nicht als russisch anerkennen. Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist aufgrund zahlreicher Streitfragen wie etwa der Syrienkrise gespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Es wird bei dem Treffen auch um den Entspannungskurs von Trump im Nordkoreakonflikt nach dem Treffen mit Kim Jong-un gehen. Für Österreich ist die Wahl des Gipfelortes eine Enttäuschung. Wien war als Treffpunkt bis zuletzt im Rennen. „Ich meine, dass Wien ein idealer Ort für internationale Gespräche ist“, sagte US-Botschafter Trevor Traina. „Die österreichische Regierung und vor allem der Kanzler in Kooperation mit der US-Botschaft haben sich sehr bemüht, den Gipfel nach Wien zu bringen“, betonte Traina.
Er macht Österreich Hoffnung für die Zukunft: „Wien bleibt nach wie vor eine Option für zukünftige Gespräche und andere diplomatische Initiativen.“Die US-Regierung sehe Wien als „eine Wiege der modernen Diplomatie“und „als idealen Ort, um Dialoge zu führen“.