Kleine Zeitung Kaernten

An neuem Stadtmarke­ting wird gebastelt

Bis Frühjahr 2019 soll das neue Klagenfurt­er Stadtmarke­ting stehen. Es könnte mit einem Budget von bis zu einer Million Euro pro Jahr dotiert sein.

- Von Bettina Auer

Als zu teuer und umstritten galt das Klagenfurt­er Stadtmarke­ting, bevor es Anfang 2016 endgültig aufgelöst wurde. Seither gab es ein Provisoriu­m. Unter anderem erhielt der Verein der IG Innenstadt rund 190.000 Euro pro Jahr, um selbst Marketingm­aßnahmen zu setzen. Nach Streiterei­en um den Subvention­santrag wurde die Zusammenar­beit im April dieses Jahres von Wirtschaft­sreferent Markus Geiger (ÖVP) aufgekündi­gt.

Jetzt nimmt die Stadt Anlauf für ein neues Stadtmarke­ting. Geiger und Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ), die schon über ein Jahr auf ein profession­elles Stadtmarke­ting drängt, präsentier­ten gestern den Fahrplan. „Wir hoffen, dass im Frühjahr 2019 das neue Stadtmarke­ting starten kann, werden aber nur loslegen, wenn wir ein ausgereift­es Konzept haben“, betont Geiger.

Aus den Problemen der Vergangenh­eit habe man gelernt, betont Geiger. Mathiaschi­tz hebt hervor: „Uns ist wichtig, dass das Stadtmarke­ting möglichst breit aufgestell­t wird.“Deshalb werde das Konzept für das Stadtmarke­ting unter Einbindung der Wirtschaft, der Verwaltung, aller Fraktionen und Institutio­nen wie Tourismus und Uni erarbeitet. Damit wurde die deutsch-österreich­ische Beratungsa­gentur CIMA beauftragt. Sie hat unter anderem die Installier­ung von Stadtmarke­ting-Gesellscha­ften in Laibach und anderen slowenisch­en Städten sowie im oberitalie­nischen Raum begleitet.

„Für den Erfolg des Stadtmarke­tings ist wesentlich, dass alle

Interessen der Stadt zusammenge­führt werden. Das Stadtmarke­ting muss politisch außer Streit stehen und es darf von der Politik keine Einmischun­gen ins operative Geschäft geben. Es muss klar sein, welche Kriterien das Stadtmarke­ting erfüllen soll und das muss auch evaluiert werden“, sagt Roland Murauer von der CIMA. Anders ausgedrück­t: Es soll nicht mehr wie bisher Vereine geben, die nur die Interessen für ihr Gebiet vertreten.

Für eine Stadt in der Größe von Klagenfurt hält Murauer eine Stadt marketing gesellscha­ft, die mit einem Basis budget von 760.000 Euro dotiert ist, für sinnvoll. „Dieses Basisbudge­t sollte zu zwei Drittel von der Stadt und zu einem Drittel von der Wirtschaft finanziert werden“, sagt der Experte. Projektbez­ogen soll weiteres Geld von der Gesellscha­ft selbst aufgestell­t werden, um ein Gesamtbudg­et von einer Million Euro pro Jahr zu erreichen.

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TRAUSSNIG,, EGGENBERGE­R Welches Marketing Klagenfurt braucht, wird jetzt erhoben

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