Ab Oktober stellt Amazon auch selbst Pakete zu
Der US-Onlinehändler baut auch in Wien eine Eigenzustellung auf. Die Post investiert in die eigene Infrastruktur.
Amazon wildert im Revier der Österreichischen Post. In Wien will der Onlinehändler ab Oktober Pakete auch mit externen Partnern selbst zustellen – das bestätigt die Post, während Amazon noch nichts sagt. Überraschend kommt dieser Schritt nicht. Im März erklärte Post-Chef Georg Pölzl der Kleinen Zeitung: „Das ist nur eine Frage der Zeit. Wir beschäftigen uns aber intensiv damit.“Die Post bleibe Partner des US-Händlers und dieser einer der größten Kunden der Post im schnell wachsenden Paketgeschäft, sagte Post-Sprecher Michael Homola gestern.
In mehreren deutschen Städten beauftragt Amazon bereits seit drei Jahren Paketzusteller, die im Namen Amazons arbeiten. Der Lieferdienst soll ausgeweitet werden, was als ernste Bedrohung für die Deutsche Post gesehen wird. Im eigenen Land forciert Amazon den Ausbau des eigenen Zustelldienstes ebenfalls und forderte gestern
Im Hauptquartier in Seattle rührt Amazon die Werbetrommel
Unternehmer auf, kleine Lieferfirmen zu gründen. Der OnlineGigant verspricht Starthilfe und stellt einen operativen Gewinn von 300.000 US-Dollar pro Jahr in Aussicht. Amazon will, dass Hunderte Zustellfirmen mit dem Logo des Händlers durch die USA fahren. Der Konzern argumentiert übrigens damit, dass die wachsende Zahl von Paketzustellungen die etablierten Zusteller FedEx, UPS und US-Post überfordere.
Auch in Österreich nimmt das
Paketgeschäft wegen des Onlinehandels stark zu. Im ersten Quartal 2018 kam die Post auf ein Plus von 12,9 Prozent. 2017 wuchs der gesamte Paketmarkt um 15 Prozent auf 209 Millionen Stück, davon entfielen 47 Prozent auf die Post, die ihren Marktanteil ausbauen konnte. Pölzl rechnet mit einem anhaltenden Trend. In den nächsten Jahren wird die Post daher jährlich 150 Millionen Euro in die Infrastruktur wie Paketzentren investieren.