Der Nachwuchs hat alles im Kasten
Die diesjährigen Absolventen der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung präsentieren am Sonntag ihre Meisterstücke.
Die steirischen Junghandwerker „tischlern“wieder auf: Am kommenden Sonntag lädt die Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung (HTBLVA Graz Ortweinschule) zur großen Abschlussschau. Ausgestellt werden die Arbeitsproben der diesjährigen Absolventen. Denn üblicherweise steht am Ende der Lehrjahre das krönende Werk eines angehenden Tischlermeisters. Das setzt neben intensiver Zimmerei auch viel Gedankenarbeit voraus, denn jedem Möbelstück liegt in der Regel eine tiefere Bedeutung zugrunde.
Der Schüler Bernhard HamingerHuber entwarf beispielsweise einen Kasten namens „Trade Secret“, der auf der einen Seite einen vielseitigen Alltagsdiener darstellen soll, auf der anderen Seite einen Gegenstand, der Raum für die unterschiedlichsten Interessen zweier Personen bietet. Laut ihm ganz im Sinne des Dichters Adelbert von Chamisso und seines Zitats: „Liebe ist kein Solo. Liebe ist ein Duett.“Kollegin Stella Perina besann sich hingegen auf die Neugestaltung einer vorhandenen Küchen-Essecke. Ihre Sitzbank nennt sich „Nischenprodukt“und ist ein Gestell aus gebürstetem Edelstahl.
Zwei Ausbildungsjahre liegen hinter den 14 Junghandwerkern der Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung. Im Laufe dieser Zeit konnten sie sich in Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und handwerklichem Geschick üben. Aber nicht nur, denn auf dem Lehrplan stehen neben der Innenraumgestaltung auch andere Themen wie Betriebsökonomie und Rechnungswesen. Auch Projektmanagement wird nicht ausgespart. Die Grazer Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung gibt es in der heutigen Form seit dem Jahr 2008. Sie ist österreichweit übrigens die einzige ihrer Art.