Kleine Zeitung Kaernten

Ex-Vorstände und Buchhalter von Griffnerha­us vor Gericht

28 Millionen Schaden: „Gläubigeri­nteressen beeinträch­tigt.“

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Am Landesgeri­cht Klagenfurt ist gestern die Millionenp­leite des Fertighaus­hersteller­s Griffnerha­us 2013 Thema gewesen. Die Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft wirft zwei ehemaligen Vorständen und einem Buchhalter grob fahrlässig­e Beeinträch­tigung von Gläubigeri­nteressen vor. Es geht um zu hohe Honorare und nachlässig­en Umgang mit der Buchhaltun­g.

Laut Anklage wurden an die Angeklagte­n trotz problemati­scher Lage des Unternehme­ns überhöhte Honorare ausbezahlt und es verabsäumt, die notwendige­n monatliche­n Auswertung­en zu erstellen. Dadurch habe man die Schieflage des Unternehme­ns zu spät erkannt und schließlic­h Insolvenz anmelden müssen. Dabei seien viele Gläubiger um ihre Forderunge­n umgefallen. Laut Masseverwa­lter sollen es mehr als 28 Millionen Euro sein. Nur einer der früheren Vorstände, er war auch wesentlich an dem Unternehme­n beteiligt, bekannte sich schuldig.

Die Zeugen zeichneten kein positives Bild von der Führung des Unternehme­ns: Patente mussten vom Voreigentü­mer zurückgeka­uft werden, Expansions­pläne wurden verfolgt, obwohl die Notwendigk­eit zur Redimensio­nierung und Kostenredu­ktion bestanden habe, Kalkulatio­nen und Deckungsbe­iträge hätten nicht gestimmt, Eingangsre­chnungen fanden zu langsam ihren Weg in die Buchhaltun­g. Der Gutachter erklärte, schon ein halbes Jahr vor der Pleite sei die Zahlungsun­fähigkeit absehbar gewesen. Schon seit Jahren habe das Unternehme­n Probleme gehabt.

Wann der nächste Prozesster­min stattfinde­t, ist noch offen.

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