Planlosigkeit blockiert Wachstum
Mit dem Auslaufen des Entwicklungs- und Finanzierungplanes für die Fachhochschulen mit Ende Juni gefährdet Wissenschaftsminister Heinz Faßmann langfristig den Bildungsund Wissenschaftsstandort Österreich und die Ausbildungschancen vieler junger Studieninteressierter massiv. Seit zwanzig Jahren drücken die Fachhochschulen dem tertiären Bildungssektor einen innovativen Stempel auf und das Interesse an FH-Studiengängen wächst stetig. Der Bildungsauftrag der FHs, nämlich eine enge Verzahnung von akademischer Ausbildung und Anwendung in der Praxis, wird mehr als erfüllt. Dies bestätigt die hohe sofortige Berufseinstiegsquote von FH-Absolventen. Dennoch müssen pro Jahr österreichweit über 50.0000 Studienbewerber abgewiesen werden, weil zu wenige Studienplätze für sie vorhanden sind.
Über Monate hinweg wurde der Wissenschaftsminister von der Fachhochschul-Konferenz darauf hingewiesen, dass der aktuelle Entwicklungsund Finanzierungsplan der Fachhochschulen mit Ende des Studienjahres 2017/18 seine Gültigkeit verliert und ein neuer Plan vorgelegt und eine ausreichende Finanzierung durch den Bund gewährleistet werden muss. Ein neuer Entwurf liegt nicht am Tisch. Die Empfehlung des Ministers, die FHs mögen selbst mit dem Finanzministerium in Verhandlung treten, also quasi seinen Job machen, ist nur ein skurriler Nebeneffekt in diesem Thema. Nur ein klares Finanzierungsbekenntnis des zuständigen Ministeriums und ein weiterer Ausbauplan garantieren, dass den Studierwilligen entsprechende Chancen geboten werden und Forschungsaktivitäten ausgebaut werden können.
A us Sicht der FH Kärnten ist für eine erfolgreiche Weichenstellung die Vorlage eines neuen Entwicklungs- und Finanzierungsplans dringend notwendig, welcher endlich eine angemessene Wertanpassung der Studienplatzfinanzierung, einen Ausbau von zusätzlichen FH-Studienplätzen sowie die Sicherstellung einer Forschungsfinanzierung vorsieht. Ohne ein Planungsdokument sind strategische Infrastrukturmaßnahmen und Budgets schwer festsetzbar. Der Minister ist gefordert, das Steuer in die Hand zu nehmen.
„Ohne Planungsdokument sind strategische Infrastrukturmaßnahmen und Budgets schwer bis gar nicht festsetzbar.“