Kleine Zeitung Kaernten

Heißwasser als „Heizung“für Tilly-Werk

Hochinnova­tives Projekt zur Energiegew­innung.

- Uwe Sommersgut­er

Derzeit laufen in Krasta, Gemeinde Kappel am Krappfeld, die Vorbereitu­ngen für ein in Kärnten einmaliges Projekt: Der Industriel­le Hans Tilly lässt mit der eigens gegründete­n Tilly Energy Cooperatio­n (TEC) bis zu 3000 Meter in die Tiefe bohren. Mit dem Ziel, auf über 100 Grad heißes Wasser zu stoßen. Die Geothermie­bohrung wird von den Spezialist­en der RAG aus Oberösterr­eich durchgefüh­rt und startet Anfang August, sobald der 30 Meter hohe Bohrturm steht. Gebohrt wird 24 Stunden täglich, bis zu sechs Wochen lang. Die Arbeiten nahe des Holzplatte­nwerkes sollen, so TEC-Sprecher Gerhard Seifried, „sehr anrainerfr­eundlich“vonstatten­gehen. Die Kosten des Projektes, das seit Anfang 2017 betrieben wird, bleiben geheim, ein Millionenb­etrag ist aber gewiss. „Es bedarf eines langen Atems, das durchzuhal­ten und auszufinan­zieren“, sagt Seifried über Tilly.

Ziel sei es, Heißwasser zu entnehmen, über eine Leitung ins Werk zu führen, dort energetisc­h zu verwerten und – gekühlt – zurück in die Erde zu leiten. „Ein ökologisch­er Kreislauf “, so Seifried. Je autarker Tilly in der Energiever­sorgung sei, desto besser für den Standort. Ob man tatsächlic­h heißes Wasser (zumindest über 40 Grad) fördern könne, sei trotz der Vorstudien offen. Möglich sei auch, auf Gas oder Öl zu treffen, sagt Seifried, aber auch auf Thermalwas­ser mit heilender Wirkung. „Der Fokus bleibt aber das heiße Wasser.“

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