Kleine Zeitung Kaernten

Heeres-Hubschraub­er begann beim Landeanflu­g zu brennen: Vier Soldaten entkamen im letzten Moment einem Inferno.

Hubschraub­er des Bundesheer­es stürzte gestern in Karnischen Alpen ab. Vier Soldaten konnten aus dem Wrack springen, ehe es ausbrannte. Starker Wind als mögliche Absturzurs­ache.

- Von Julia Baumgartne­r

Enormes Glück hatten gestern vier Soldaten des Österreich­ischen Bundesheer­es: Sie überlebten den Absturz mit einem Hubschraub­er unverletzt.

Passiert ist das Unglück bei einem Erkundungs­flug im Bereich des Wolayersee­s auf rund 1950 Meter Seehöhe in den Karnischen Alpen. Beim Landeanflu­g geriet der Hubschraub­er des Typs Alouette III in Turbulenze­n. „Vermutlich aufgrund des Rückenwind­es“, sagt Michael Bauer, Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums. „Um 10.26 Uhr ist die Alouette dann nahe der Wolayersee-Hütte ab- gestürzt.“Der Hubschraub­er hat zuerst noch auf allen drei Rädern hart aufgesetzt. In diesem Augenblick gelang es der Besatzung, aus der Maschine zu springen. „Danach ist die Alouette umgefallen und ausgebrann­t“, sagt Bauer. Die Insassen blieben dabei wie durch ein Wunder unverletzt.

Wie knapp es war, zeigt auch die Schilderun­g von Rainer Dionisio, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Kärnten, der am Unglücksor­t war: „Die Maschine ist etwa 150 Meter von der Wolayersee-Hütte entfernt niedergega­ngen. Sie ist vollständi­g ausgebrann­t und komplett zerstört.“Man erkenne an dem Wrack kaum mehr, dass es sich dabei einmal um einen Hubschraub­er gehandelt habe, sagt Dionisio.

An Bord des Hubschraub­ers waren vier Personen: Der Pilot gilt als sehr erfahren. „Der 37jähriger Hauptmann aus Kärnten ist bisher 2600 Flugstunde­n geflogen. Er hat Erfahrung in Auslandsei­nsätzen und im Hochgebirg­e“, sagt Bauer. Die anderen Besatzungs­mitglieder waren ein Flugretter und Unteroffiz­ier (40) aus Kärnten, ein Techniker und Unteroffiz­ier

(44) aus Salzburg sowie ein Soldat (40) aus Kärnten. Die Soldaten wurden auf der Wolayersee­Hütte psychologi­sch betreut und medizinisc­h untersucht.

„Der Hubschraub­er flog eine Erkundung für die geplante Alpinausbi­ldung des Jägerbatai­llons 26. Es war geplant, Ausbildung­sanlagen im Gebirge zu errichten“, so Bauer. Das Heer hat nach dem Absturz sofort ein Search- und Rescue-Team (SAR) mit einer Alouette III zum Unfallort entsandt, auch ein Hubschraub­er des Innenminis­teriums war im Einsatz. Eine Flugunfall­kommission wurde eingesetzt, die sofort mit der Arbeit begonnen hat. Das Bundesheer betreibt die Alouette III seit 1968. Seitdem sind sieben Hubschraub­er abgestürzt; bei drei Abstürzen gab es Todesopfer.

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POLIZEI (2), PRIVAT Die Alouette III, die gestern nahe dem Wolayersee abgestürzt ist, brannte vollständi­g aus. Wie durch ein Wunder blieb die Besatzung unverletzt

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