Kleine Zeitung Kaernten

OP-Säle weiter gesperrt

Fatale Situation nach einem Unfall mit einem Operations­tisch am LKH-Unikliniku­m Graz: OP-Säle wurden gesperrt, die Suche dauert, bei Patienten herrscht große Ungewisshe­it.

- Von Sonja Saurugger und Didi Hubmann

Der Unfall mit einem OPTisch im LKH Graz sorgte in der ganzen Steiermark für Aufsehen. Vor einer HerzOP war der Tisch zu Boden gekracht, der Patient fiel zu Boden – er wurde dabei zum Glück nicht verletzt. Inzwischen wurde er auch schon am Herz operiert. Sein Zustand sei den „Umständen“entspreche­nd. Die zentrale Frage lautet: War es ein technische­r Defekt oder doch ein Bedienfehl­er, der zu dem Unfall führte?

Die Ursache für den Vorfall konnte bisher nicht geklärt werden. Die Erzeugerfi­rma des OPTisches ging dem Vernehmen nach davon aus, dass es sich um einen Bedienfehl­er handelte.

Die steiermärk­ische Krankenans­taltengese­llschaft Kages erklärt, dass die Untersuchu­ngen nicht beendet seien. Man gehe „ergebnisof­fen“an den Fall heran. Auch ein technische­r Defekt könnte möglich sein. Selbst das Auslesen der Computerda­ten aus einer Art Blackbox des OP-Tisches, in der alle Vorgänge gespeicher­t werden, brachte keine neuen Aufschlüss­e. Das bedeutet, dass täglich Dutzende geplante Operatione­n verschoben werden müssen. Und das bei ohnehin langen Warteliste­n in bestimmten Fächern wie Herzchirur­gie, Orthopädie.

20 OP-Tische werden aktuell nicht verwendet, elf bis 14 Tische sind für Notfälle im Einsatz. Die Basisverso­rgung sei gesichert, heißt es. Solange die Ursache für den Unfall nicht gefunden wird, bleiben jedoch mehrere OP-Säle weiter ge-

schlossen – ein Ende ist nicht in Sicht. Man hofft lediglich, in der nächsten Woche wieder in den Vollbetrie­b übergehen zu können. Der Krisenstab arbeitet fieberhaft an einer Lösung. „Ja, natürlich sorgte die ganze Situation bei einzelnen Patienten für Unmut“, sagt Kages-Sprecher Reinhard Marczik.

Patienten hätten sich auf die Operatione­n eingestell­t und mussten nun nach Hause gehen. „Doch wir konnten mit allen nicht dringliche­n Fällen neue Termine vereinbare­n“, so Marczik. Die Ersatzoper­ationen sollen „noch im Sommer“stattfinde­n. Aber es bleibt bis auf Weiteres unklar, wann die Chirurgie wieder den Normalbetr­ieb aufnimmt. Jene Patienten, die am Montag zu einer OperatBion bestellt sind, wurden bisher noch nicht für einen Ersatzterm­in kontaktier­t: „Noch sind wir optimistis­ch“, sagt Marczik.

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