OP-Säle weiter gesperrt
Fatale Situation nach einem Unfall mit einem Operationstisch am LKH-Uniklinikum Graz: OP-Säle wurden gesperrt, die Suche dauert, bei Patienten herrscht große Ungewissheit.
Der Unfall mit einem OPTisch im LKH Graz sorgte in der ganzen Steiermark für Aufsehen. Vor einer HerzOP war der Tisch zu Boden gekracht, der Patient fiel zu Boden – er wurde dabei zum Glück nicht verletzt. Inzwischen wurde er auch schon am Herz operiert. Sein Zustand sei den „Umständen“entsprechend. Die zentrale Frage lautet: War es ein technischer Defekt oder doch ein Bedienfehler, der zu dem Unfall führte?
Die Ursache für den Vorfall konnte bisher nicht geklärt werden. Die Erzeugerfirma des OPTisches ging dem Vernehmen nach davon aus, dass es sich um einen Bedienfehler handelte.
Die steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft Kages erklärt, dass die Untersuchungen nicht beendet seien. Man gehe „ergebnisoffen“an den Fall heran. Auch ein technischer Defekt könnte möglich sein. Selbst das Auslesen der Computerdaten aus einer Art Blackbox des OP-Tisches, in der alle Vorgänge gespeichert werden, brachte keine neuen Aufschlüsse. Das bedeutet, dass täglich Dutzende geplante Operationen verschoben werden müssen. Und das bei ohnehin langen Wartelisten in bestimmten Fächern wie Herzchirurgie, Orthopädie.
20 OP-Tische werden aktuell nicht verwendet, elf bis 14 Tische sind für Notfälle im Einsatz. Die Basisversorgung sei gesichert, heißt es. Solange die Ursache für den Unfall nicht gefunden wird, bleiben jedoch mehrere OP-Säle weiter ge-
schlossen – ein Ende ist nicht in Sicht. Man hofft lediglich, in der nächsten Woche wieder in den Vollbetrieb übergehen zu können. Der Krisenstab arbeitet fieberhaft an einer Lösung. „Ja, natürlich sorgte die ganze Situation bei einzelnen Patienten für Unmut“, sagt Kages-Sprecher Reinhard Marczik.
Patienten hätten sich auf die Operationen eingestellt und mussten nun nach Hause gehen. „Doch wir konnten mit allen nicht dringlichen Fällen neue Termine vereinbaren“, so Marczik. Die Ersatzoperationen sollen „noch im Sommer“stattfinden. Aber es bleibt bis auf Weiteres unklar, wann die Chirurgie wieder den Normalbetrieb aufnimmt. Jene Patienten, die am Montag zu einer OperatBion bestellt sind, wurden bisher noch nicht für einen Ersatztermin kontaktiert: „Noch sind wir optimistisch“, sagt Marczik.