Zahl der Arbeitslosen sank in Kärnten im Juni um 10,2 Prozent.
Das kräftige Wachstum der Wirtschaft lässt die Zahl der Arbeitslosen im Juni um 10,2 Prozent sinken. Die Betriebe bilden die Fachkräfte von morgen wieder selber aus.
Kärntens Wirtschaft ist 2017 im Bundesländervergleich mit 4,2 Prozent am kräftigsten gewachsen. Und im ersten Halbjahr 2018 ist das Wachstum weiter rekordverdächtig. Die vollen Auftragsbücher der Kärntner Unternehmen spiegeln sich seit mehr als einem Jahr auch am Arbeitsmarkt wider. Im Juni gab es in Kärnten um 10,2 Prozent weniger Arbeitslose, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eingerechnet sind da auch jene, die sich gerade in Schulungen befinden. Österreichweit ist die Arbeitslosigkeit im Juni um 9,1 Prozent gesunken.
Insgesamt waren in Kärnten im Juni 19.454 Menschen ohne Job, um 2220 weniger, als im Juni 2017. Die Zahl der Beschäftigten liegt laut Peter Wedenig, dem stellvertretenden Leiter des AMS Kärnten, bei 220.000, was einem Plus von 1,5 Prozent (3000 Personen) entspricht. „Verglichen mit dem Juni 2009 sind es sogar um 11.400 Beschäftigte mehr“, sagt Wedenig.
Die Arbeiterkammer weist in dem Zusammenhang aber auch darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten zwar stark zurückgegangen ist, zehn Jahre nach Ausbruch der Wirtschaftskrise mit 275.000 Arbeitslosen aber österreichweit immer noch 100.000 Menschen mehr ohne Arbeit seien, als im Juni 2008 mit 173.000 Arbeitslosen. „Wir haben Hochkonjunktur in unserem Land, unterhalten wir uns, wie wir die Arbeitszeit verkürzen, nicht verlängern“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.
Besonders erfreulich
aus Sicht des stellvertretenden Kärntner AMS-Chefs Wedenig ist die Entwicklung des Jugendarbeitsmarktes in Kärnten. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Juni mit 22,2 Prozent weiter kräftig gesunken. Bei den offenen Lehrstellen gibt es eine Zunahme von 25,7 Prozent auf 406. Lehrstellensuchende wurden beim AMS Kärnten im Juni 328 registriert. Es würde sich stark bemerkbar machen, dass auch die Betriebe ihre Arbeitskräfte von morgen zunehmend wieder selbst ausbilden. Ein
Weg, um dem zum Teil eklatanten Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der in vielen Bereichen herrscht. In Kärnten werden Fachkräfte vor allem in den Bereichen Metall und Elektro sowie im technischen Bereich gesucht. Eine deutliche Zunahme an offenen Stellen von 158,6 Prozent gibt es außerdem im Gesundheitsbereich.
Etwas problematischer gestaltet sich nach wie vor die Situation bei den älteren Arbeit- nehmern in Kärnten. Trotzdem gibt es auch hier eine Abnahme bei den Arbeitslosen um 5,3 Prozent. Die am schwierigsten zu vermittelnde Personengruppe sei aktuell jene der Arbeitslosen über 55.
Sieht man sich die Zahlen nach Bezirken an, so ist Wolfsberg mit minus 20,4 Prozent der Bezirk in Kärnten mit der höchsten Abnahme der Arbeitslosigkeit, gefolgt von Hermagor mit 16,4 Prozent.