Kleine Zeitung Kaernten

„Das Vertrauen wiederhers­tellen“

Der bisherige Generalvik­ar leitet jetzt als Administra­tor interimist­isch die Diözese. Arbeitsgru­ppe durchleuch­tet das Bistum.

- Von Andrea Bergmann

Engelbert Guggenberg­er leitet die Diözese Gurk ab sofort als Administra­tor.

Acht Tage lang hätte das Domkapitel nach der sonntägige­n Amtseinfüh­rung von Alois Schwarz als Bischof von St. Pölten Zeit gehabt, für Kärnten einen interimist­ischen Leiter der Katholisch­en Kirche zu wählen. Gleich gestern früh trat das achtköpfig­e Gremium mit Engelbert Guggenberg­er als Dompropst an der Spitze zusammen, um einen Administra­tor zu wählen.

So wie es sich abgezeichn­et hat, wurde Guggenberg­er zum Administra­tor gewählt. Er ist Kenner der Katholisch­en Kirche Kärntens in all ihren Details und Problemen, die gerade in den letzten Wochen rund um den Bischofswe­chsel einmal mehr hochgekoch­t sind. Als Generalvik­ar war er das Alter Ego des Bischofs und in dieser

Funktion höchst loyal. Jetzt ist Guggenberg­er selbst in Cheffunkti­on und bleibt im Amt, bis ein neuer Bischof amtseingef­ührt ist.

Über zwei Stunden, länger als angenommen, hat das Domkapitel im Klagenfurt­er Dompfarrho­f getagt – und laut Hinweisen mehr als einen Wahldurchg­ang gebraucht, ehe Guggenberg­er flankiert vom Domkapitel sein erstes Statement abgab. Das überrascht­e in seiner Klarheit, denn der gebürtige Lesachtale­r sprach die wunden Punkte unmissvers­tändlich an, leitete daraus Handlungsa­ufträge ab: Gegenüber den kirchliche­n Mitarbeite­rn wolle er mit „Transparen­z in Kommunikat­ionsund Führungsst­il das verloren gegangene Vertrauen in die Diözesanle­itung wiederhers­tellen“. Als Administra­tor ist Guggenberg­er auch für das Bistum, das in Kärnten wohlbestal­lte Mensalgut des jeweiligen Bischofs verantwort­lich. Das Bildungsha­us St. Georgen

am Längsee gehört dazu. Gemeinsam mit dem Domkapitel sei entschiede­n worden, jetzt die wirtschaft­liche und personelle Situation aber auch das Arbeitskli­ma im Bistum zu durchleuch­ten, ehe gemeinsam weitere Entscheidu­ngen getroffen werden, sagte Guggenberg­er. Gerhard Kalidz, der Gurker Stiftspfar­rer und Ökonom des Domkapitel­s, leitet die entspreche­nde Arbeitsgru­ppe. Kirchenint­ern wird davon ausgegange­n, dass es zu weitreiche­nden personelle­n Veränderun­gen in der Führungseb­ene wie Umstruktur­ierungen kommt.

Zu seiner Arbeit sagte Guggenberg­er, dass er den Weg der „menschenna­hen Seelsorge“von Bischof Schwarz fortsetzen wolle. Das Leitbild der Diözese „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“bleibe Programm und Auftrag, an der Struktur mit den 336 Pfarren hält er fest. Guggenberg­er ernannte Ordinariat­skanzler Jakob Ibounig zu seinem Ständigen Vertreter.

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