Zwischen Stadt und Land liegt tiefe Preiskluft
Der Immobilienpreisspiegel 2018 zeigt es wieder deutlich: Wohnen in Ballungsräumen ist deutlich teurer als in Landregionen.
Wer 25 Autominuten zur Arbeit in Kauf nimmt, kann sich beim Kauf eines 1000-Quadratmeter-Baugrundes weit über 200.000 Euro ersparen. So überspitzt könnte man die aktuellen Preisunterschiede bei Baugründen zwischen Klagenfurt und Völkermarkt zusammenfassen. „Südkärnten wird oft unterschätzt, die Seen sind attraktiv, die Lebensqualität ist sehr gut. Und der Quadratmeter Baugrund ist ab 50, 60 Euro zu haben, während man in Klagenfurt meist um die 250 Euro zahlt“, erläutert Immobilienberater Paul Perkonig, auch Fachgruppen-Ausschussmitglied der Wirtschaftskammer Kärnten.
Zahlen wie diese werden jährlich im Immobilienpreisspiegel erhoben, der für 2018 liegt seit Kurzem vor. Für Kärnten zeigt er eine „normale Preis-
im Bundesschnitt“, sagt Perkonig. Dennoch: Bezirksmäßig gibt’s einzelne Ausreißer. So zeigt etwa der Bezirk Wolfsberg bemerkenswerte Preissteigerungen: mit plus 3,7 Prozent den Spitzenwert bei Mieterhöhungen, mit 24,1 Prozent ebenfalls top bei den Baugründen in guter Lage. Wie das kommt, erklärt der Immo-Experte so: „Der Bezirk umfasst ein großes Ein- und profitiert im oberen Bereich sicher von der Nähe zur Steiermark. Von da ist man im Nu in Graz.“
Ballungsräume ziehen
an, genauso wie Klagenfurt und Villach, die in allen Bereichen die höchsten Preise aufweisen. „Leistbarer ist das Wohnen im Speckgürtel“, sagt Perkonig, also in den angrenzenden Bezirken. Wo allerdings das Angeentwicklung bot oft nicht mitzieht. „In den Bezirken Feldkirchen und St. Veit ist der Markt für Einfamilienhäuser eher knapp, da gibt’s kaum Wechsel.“In St. Veit reagiere man schon mit verstärktem Bau von Eigentumswohnungen. „Die Region ist attraktiv wegen der guten Anbindung mit Bahn und Schnellstraße“, meint der Experte.
Die laut Immobilienpreisspiegel negative Mietpreisentzugsgebiet wicklung im Bezirk Spittal/ Drau sieht er differenziert: „Das ist ein Mittelwert. In guten Lagen trifft das nicht zu, aber der Bezirk hat viele Ecken, die nicht sonderlich attraktiv sind.“Randlagen in abgelegeneren Tälern sind auch der Grund dafür, dass im Bezirk Lienz die Baugrundpreise – wenn auch von einem hohen Tiroler Niveau – um bis zu zehn Prozent gefallen sind.
Man merkt die verstärkte Suche nach Baugrundstücken und Wohnhäusern im Speckgürtel rund um Klagenfurt und Villach. Dort ist Wohnen noch leistbarer. Paul Perkonig, „Realitäten Perkonig“