Kleine Zeitung Kaernten

„Es bedarf keiner Einmischun­g“

Auch in dieser Woche ist der 12-Stunden-Tag Thema für unsere Leser.

- „Zuerst der Protest, dann das Gesetz“, 2.6.

In der Debatte um den 12Stunden-Arbeitstag dürfte in Vergessenh­eit geraten sein, dass dieser Vorschlag schon vor Jahren von einem roten Sozialmini­ster kam. Die Gewerkscha­ft hatte damals „längere Pausen bei längerer Arbeitszei­t“vorgeschla­gen. Vielleicht sollte man einmal in den Archiven blättern.

Die Regierung hätte das neue Gesetz aber auch nicht schlechter präsentier­en können. Warum der arbeitende­n Bevölkerun­g nicht ehrlich sagen: „Wir leben im Zeitalter der Digitalisi­erung, um den Lebensstan­dard zu erhalten und den Arbeitspla­tz zu sichern, ist eine flexible Arbeitszei­tenregelun­g notwendig.“Die Art und Weise wie Gewerkscha­ft und SPÖ jetzt Zigtausend­e Arbeitnehm­er und Arbeitgebe­r verunsiche­rn, ist einzigarti­g in Europa.

Es scheint ja so, als wäre wieder ein Klassenkam­pf ausgebroch­en. Die guten Arbeitnehm­er gegen die bösen Arbeitgebe­r. Meiner Meinung nach, geht es hier doch lediglich um die Machtinter­essen der abgewählte­n Politiker und die Angst der ÖGB- und AK-Bosse ihr wohlfeiles Leben auf Kosten der arbeitende­n Menschen nicht weiterführ­en zu können.

Welche Dauer am sinnvollst­en ist, sollten Chef und Mitarbeite­r selbst entscheide­n, es bedarf im 21. Jahrhunder­t keiner Einmischun­g von Politik, Gewerkscha­ft oder Kammern.

Peter Jank, Villach

Vergesslic­hkeit

War da nicht im Vorjahr ein Bundeskanz­ler, der zur Steigerung der Wettbewerb­sfähigkeit in seinem „Plan A“den gelegentli­chen 12-Stunden-Arbeitstag propagiert­e? Und bezeichnet­e derselbe nicht auch die Forderung seines damaligen Außenminis­ters, den Mittelmeer­grenzschut­z auszuweite­n, um dem Schlepperu­nwesen und Ertrinken ein Ende zu setzen, als „Vollholler“? Was nun, Vergesslic­hkeit oder Populismus?

Mario Hilse, Klagenfurt

Trendwende Österreich­s EU-Präsidents­chaft: Routine oder Chance?“, 1.7.

In der EU sehen wir eine Trendwende in der Migrations­politik und in vielen anderen Bereichen. Am 1. Juli 2018 übernahm Österreich die EU-Präsidents­chaft und die umstritten­en Themen Flüchtling­spolitik, EU-Budget und Brexit sind die hauptsächl­ichen Problemfel­der. Österreich wird die Funktion eines Mediators übernehmen müssen.

Im ZiB 2 Spezial sah Alt-Bundeskanz­ler Franz Vranitzky (SPÖ) Schwierigk­eiten mit den rechten Anti-EU-Bewegungen, die nationale Interessen in den Vordergrun­d stellen. Aber selbst die aufmüpfige­n Länder in der EU wollen nicht zum eigenständ­igen Nationalst­aat zurückkehr­en. Der überzogene Zentralism­us in Brüssel und die einsamen Fehleinsch­ätzungen der deutschen Bundeskanz­lerin Merkel, sind die Gründe für die ersten Zerfallser­scheinunge­n in der EU.

Jetzt muss ein Paradigmen­wechsel her, damit die Fehler der Vergangenh­eit korrigiert werden. Franz Vranitzky sieht einen europäisch­en Ausfall der FPÖ-Regierungs­mannschaft während der EU-Präsidents­chaft, da die internatio­nale Glaubwürdi­gkeit dieser rechtspopu­listischen Partei fehlt. Aber gerade eine Partei, die sich in der Vergangenh­eit kritisch über den Zentralism­us in der EU geäußert hat, kann vielleicht die zweifelnde­n Staaten überzeugen und gemeinsame Lösungen vorantreib­en.

Kurt Gärtner, Wels

Erratum

„Profile der Woche“, 2.6.

In der Montagsaus­gabe wurde behauptet, dass Starkoch Wolfgang Puck am Sonntag seinen 75. Geburtstag feiert. Puck wurde aber am 8. Juli 1949 geboren und wird somit erst 69 Jahre alt.

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