„Es bedarf keiner Einmischung“
Auch in dieser Woche ist der 12-Stunden-Tag Thema für unsere Leser.
In der Debatte um den 12Stunden-Arbeitstag dürfte in Vergessenheit geraten sein, dass dieser Vorschlag schon vor Jahren von einem roten Sozialminister kam. Die Gewerkschaft hatte damals „längere Pausen bei längerer Arbeitszeit“vorgeschlagen. Vielleicht sollte man einmal in den Archiven blättern.
Die Regierung hätte das neue Gesetz aber auch nicht schlechter präsentieren können. Warum der arbeitenden Bevölkerung nicht ehrlich sagen: „Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung, um den Lebensstandard zu erhalten und den Arbeitsplatz zu sichern, ist eine flexible Arbeitszeitenregelung notwendig.“Die Art und Weise wie Gewerkschaft und SPÖ jetzt Zigtausende Arbeitnehmer und Arbeitgeber verunsichern, ist einzigartig in Europa.
Es scheint ja so, als wäre wieder ein Klassenkampf ausgebrochen. Die guten Arbeitnehmer gegen die bösen Arbeitgeber. Meiner Meinung nach, geht es hier doch lediglich um die Machtinteressen der abgewählten Politiker und die Angst der ÖGB- und AK-Bosse ihr wohlfeiles Leben auf Kosten der arbeitenden Menschen nicht weiterführen zu können.
Welche Dauer am sinnvollsten ist, sollten Chef und Mitarbeiter selbst entscheiden, es bedarf im 21. Jahrhundert keiner Einmischung von Politik, Gewerkschaft oder Kammern.
Peter Jank, Villach
Vergesslichkeit
War da nicht im Vorjahr ein Bundeskanzler, der zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in seinem „Plan A“den gelegentlichen 12-Stunden-Arbeitstag propagierte? Und bezeichnete derselbe nicht auch die Forderung seines damaligen Außenministers, den Mittelmeergrenzschutz auszuweiten, um dem Schlepperunwesen und Ertrinken ein Ende zu setzen, als „Vollholler“? Was nun, Vergesslichkeit oder Populismus?
Mario Hilse, Klagenfurt
Trendwende Österreichs EU-Präsidentschaft: Routine oder Chance?“, 1.7.
In der EU sehen wir eine Trendwende in der Migrationspolitik und in vielen anderen Bereichen. Am 1. Juli 2018 übernahm Österreich die EU-Präsidentschaft und die umstrittenen Themen Flüchtlingspolitik, EU-Budget und Brexit sind die hauptsächlichen Problemfelder. Österreich wird die Funktion eines Mediators übernehmen müssen.
Im ZiB 2 Spezial sah Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) Schwierigkeiten mit den rechten Anti-EU-Bewegungen, die nationale Interessen in den Vordergrund stellen. Aber selbst die aufmüpfigen Länder in der EU wollen nicht zum eigenständigen Nationalstaat zurückkehren. Der überzogene Zentralismus in Brüssel und die einsamen Fehleinschätzungen der deutschen Bundeskanzlerin Merkel, sind die Gründe für die ersten Zerfallserscheinungen in der EU.
Jetzt muss ein Paradigmenwechsel her, damit die Fehler der Vergangenheit korrigiert werden. Franz Vranitzky sieht einen europäischen Ausfall der FPÖ-Regierungsmannschaft während der EU-Präsidentschaft, da die internationale Glaubwürdigkeit dieser rechtspopulistischen Partei fehlt. Aber gerade eine Partei, die sich in der Vergangenheit kritisch über den Zentralismus in der EU geäußert hat, kann vielleicht die zweifelnden Staaten überzeugen und gemeinsame Lösungen vorantreiben.
Kurt Gärtner, Wels
Erratum
„Profile der Woche“, 2.6.
In der Montagsausgabe wurde behauptet, dass Starkoch Wolfgang Puck am Sonntag seinen 75. Geburtstag feiert. Puck wurde aber am 8. Juli 1949 geboren und wird somit erst 69 Jahre alt.