Das Theater auf Bauernfang
Mit „Dirndl sucht Bauer“eröffneten die Rabtaldirndln das Spectrum.
Warum sitzen wir hier am Fluss?“, fragte Katrin Ackerl-Konstantin, künstlerische Leiterin des 26. Theaterfestivals Spectrum in Villach. „Nicht um uns abzulenken, sondern um uns mit Themen, die uns politisch und gesellschaftlich bewegen, auseinanderzusetzen und ihnen mit zeitgenössischem Theater zu begegnen.“
Zur offiziellen Eröffnung am Sonntag hat sie dazu die Performancegruppe „Rabtaldirndl“eingeladen, die diesen Anspruch mit ihrem Stück „Dirndl sucht Bauer“nicht ganz gerecht wurden. Das „brachial feministische Frauenkollektiv“(Eigendefinition) fischt darin, auf der Suche nach einem passenden Bauern für ihren geerbten Hof irgendwo in der Oststeiermark, vielmehr im seichten Oberflächengewässer, wie man es eher von diversen Sommerkomödien her kennt. „Ich bin mit einem Stein verheiratet. Der redet nicht zurück und man kann ihn in die Tasche stecken“, heißt es etwa.
Nach Vorbild eines bekannten TV-Formats wird ein geeigneter Mann gesucht, der den Hof in Schwung bringen soll, und das in einem Nest, dem die Bewohner schon längst aus Mangel an Zukunftsperspektive den Rücken gekehrt haben. Die Finalisten Simon, Hannes und Robert müssen dann am Hof allerhand Prüfungen – etwa Hendlfangen – bestehen, die via Videoprojektion eingespielt werden.
Dass alle drei Kandidaten mehr oder weniger unterbelichtete Schwachköpfe sind, ist auch schon wieder ein bisschen zu viel an Klischeehaftem, aber natürlich ein Garant für Lacher. Haben die vier Frauen anfangs noch Angst, die Männer könnten das Frauengefüge am Hof durcheinanderbringen, gelingt es ihnen schließlich doch, sich auf einen Kandidaten zu einigen. Der wird dann betäubt und am Scheiterhaufen verbrannt. Man(n) bleibt ein bisschen ratlos zurück.
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