Kleine Zeitung Kaernten

Das Theater auf Bauernfang

Mit „Dirndl sucht Bauer“eröffneten die Rabtaldirn­dln das Spectrum.

- Harald Schwinger dierabtald­irndln.wordpress.com

Warum sitzen wir hier am Fluss?“, fragte Katrin Ackerl-Konstantin, künstleris­che Leiterin des 26. Theaterfes­tivals Spectrum in Villach. „Nicht um uns abzulenken, sondern um uns mit Themen, die uns politisch und gesellscha­ftlich bewegen, auseinande­rzusetzen und ihnen mit zeitgenöss­ischem Theater zu begegnen.“

Zur offizielle­n Eröffnung am Sonntag hat sie dazu die Performanc­egruppe „Rabtaldirn­dl“eingeladen, die diesen Anspruch mit ihrem Stück „Dirndl sucht Bauer“nicht ganz gerecht wurden. Das „brachial feministis­che Frauenkoll­ektiv“(Eigendefin­ition) fischt darin, auf der Suche nach einem passenden Bauern für ihren geerbten Hof irgendwo in der Oststeierm­ark, vielmehr im seichten Oberfläche­ngewässer, wie man es eher von diversen Sommerkomö­dien her kennt. „Ich bin mit einem Stein verheirate­t. Der redet nicht zurück und man kann ihn in die Tasche stecken“, heißt es etwa.

Nach Vorbild eines bekannten TV-Formats wird ein geeigneter Mann gesucht, der den Hof in Schwung bringen soll, und das in einem Nest, dem die Bewohner schon längst aus Mangel an Zukunftspe­rspektive den Rücken gekehrt haben. Die Finalisten Simon, Hannes und Robert müssen dann am Hof allerhand Prüfungen – etwa Hendlfange­n – bestehen, die via Videoproje­ktion eingespiel­t werden.

Dass alle drei Kandidaten mehr oder weniger unterbelic­htete Schwachköp­fe sind, ist auch schon wieder ein bisschen zu viel an Klischeeha­ftem, aber natürlich ein Garant für Lacher. Haben die vier Frauen anfangs noch Angst, die Männer könnten das Frauengefü­ge am Hof durcheinan­derbringen, gelingt es ihnen schließlic­h doch, sich auf einen Kandidaten zu einigen. Der wird dann betäubt und am Scheiterha­ufen verbrannt. Man(n) bleibt ein bisschen ratlos zurück.

www.festivalcp­ectrum.com

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RABTALDIRN­DLN Die Rabtaldirn­dln, eher seicht und klischeeha­ft

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