Wenn alles schon gesagt ist
Sebastian Kurz im Europaparlament.
A lles schien möglich. Der Besuch von Sebastian Kurz im Europaparlament hätte zum Triumphzug eines, wie es Kommissionspräsident Juncker vorab sagte, „neuen Talents“werden können. Oder aber der mutige Auftritt in einer Kampfzone, in der ihm ein rauer Wind entgegengeweht wäre.
Geworden ist es ein routiniert abgewickelter Vortrag mit geringem Neuigkeitswert. Der neue Ratsvorsitzende wiederholte eloquent das allseits bekannte Vorsitzprogramm, berief sich auf die Beschlüsse des jüngsten EUGipfels und musste sich in einer lauen Diskussion gerade einmal den Vorwurf der falschen Schwerpunktsetzung gefallen lassen.
Der flaue Eindruck ist aber nicht nur Kurz zuzuschreiben. Grenzen waren das Hauptthema des Referats. In Grenzen hielt sich auch das Interesse der Abgeordneten. Gerade einmal einige Dutzend waren es, die dem Beginn der Rede beiwohnten. Für alle anderen war wohl alles schon gesagt worden.