Caritas-Pläne für Pflegeheime lassen das Land aufhorchen
Stiftung Liebenau und Caritas könnten Gesellschaft für Pflege bilden. Pläne für neue Wohnverbünde. Land pocht auf Vertragseinhaltung.
Mit neun Pflegeheimen, 602 Betten und 427 Mitarbeitern ist die Caritas in Kärnten ein wichtiger Vertragspartner für das Land, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung geht. Das Land zahlt den Sockelbetrag je Heimbett. Seit Wochen sorgen Hinweise unter Heimbewohnern, deren Angehörigen aber auch beim Caritas-Personal für Verunsicherung, wie es weitergeht. Die deutsche Stiftung Liebenau soll bei der Kärntner Caritas im Pflegebereich einsteigen.
Diese Überlegungen hat Caritas-Direktor Josef Marketz gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigt, wobei nichts fix sei. Eine Möglichkeit wäre, dass die Stiftung finanzielle Mittel und Know-how einbringt, die Caritas wolle Heimbetreiber bleiallem ben. Das wurde auch dem Land so kommuniziert. Wobei rechtlich einiges heikel ist.
Denn das Land würde eine Betreibergesellschaft mit 50 Prozent Caritas und 50 Prozent Stiftung Liebenau als Betreiberwechsel einstufen. Die neun Heime bräuchten dann eine neue Bewilligung vom Land. Die aktuelle Heimverordnung mit strengeren Vorgaben käme zum Zug. Das hätte Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe für das Gros der Pflegeheime zur Folge, heißt es von Landesseite. Zu hören ist, dass die Caritas jetzt nach einer Rechtsform für die Kooperation sucht, sodass keine neuen Verträge notwendig werden.
gibt es große Sorgen, dass es mit den Plänen der Stiftung Liebenau zu Kündigungen kommt und vor billigere Heimhilfen statt diplomierter Kräfte zum Zug kommen. Denn geplant seien Wohngemeinschaften für Klienten mit niederer Pflegestufe statt der Heime.
Andrea Meisslitzer, Unterabteilungsleiterin Pflege in der Landesregierung, bestätigt, von der Umwandlung in solche Wohnverbünde gehört und die Caritas um Auskunft dazu gebeten zu haben. Sie stellt klar: „Pflegeheimbetten können nicht umgewandelt werden.“Die Caritas-Heime seien Teil der Versorgungsstruktur in Kärnten. Es gebe bestehende Verträge. Wenn, dann könnten Wohnverbünde, ähnlich dem betreubaren Wohnen, nur zusätzlich kommen. Sozialreferentin Beate Prettner sei von der Stiftung Liebenau eingeladen worden, sich solche in Deutschland anzuschauen.