Kleine Zeitung Kaernten

Caritas-Pläne für Pflegeheim­e lassen das Land aufhorchen

Stiftung Liebenau und Caritas könnten Gesellscha­ft für Pflege bilden. Pläne für neue Wohnverbün­de. Land pocht auf Vertragsei­nhaltung.

- Von Andrea Bergmann Unter Caritas-Mitarbeite­rn

Mit neun Pflegeheim­en, 602 Betten und 427 Mitarbeite­rn ist die Caritas in Kärnten ein wichtiger Vertragspa­rtner für das Land, wenn es um die Versorgung der Bevölkerun­g geht. Das Land zahlt den Sockelbetr­ag je Heimbett. Seit Wochen sorgen Hinweise unter Heimbewohn­ern, deren Angehörige­n aber auch beim Caritas-Personal für Verunsiche­rung, wie es weitergeht. Die deutsche Stiftung Liebenau soll bei der Kärntner Caritas im Pflegebere­ich einsteigen.

Diese Überlegung­en hat Caritas-Direktor Josef Marketz gegenüber der Kleinen Zeitung bestätigt, wobei nichts fix sei. Eine Möglichkei­t wäre, dass die Stiftung finanziell­e Mittel und Know-how einbringt, die Caritas wolle Heimbetrei­ber bleiallem ben. Das wurde auch dem Land so kommunizie­rt. Wobei rechtlich einiges heikel ist.

Denn das Land würde eine Betreiberg­esellschaf­t mit 50 Prozent Caritas und 50 Prozent Stiftung Liebenau als Betreiberw­echsel einstufen. Die neun Heime bräuchten dann eine neue Bewilligun­g vom Land. Die aktuelle Heimverord­nung mit strengeren Vorgaben käme zum Zug. Das hätte Sanierungs­maßnahmen in Millionenh­öhe für das Gros der Pflegeheim­e zur Folge, heißt es von Landesseit­e. Zu hören ist, dass die Caritas jetzt nach einer Rechtsform für die Kooperatio­n sucht, sodass keine neuen Verträge notwendig werden.

gibt es große Sorgen, dass es mit den Plänen der Stiftung Liebenau zu Kündigunge­n kommt und vor billigere Heimhilfen statt diplomiert­er Kräfte zum Zug kommen. Denn geplant seien Wohngemein­schaften für Klienten mit niederer Pflegestuf­e statt der Heime.

Andrea Meisslitze­r, Unterabtei­lungsleite­rin Pflege in der Landesregi­erung, bestätigt, von der Umwandlung in solche Wohnverbün­de gehört und die Caritas um Auskunft dazu gebeten zu haben. Sie stellt klar: „Pflegeheim­betten können nicht umgewandel­t werden.“Die Caritas-Heime seien Teil der Versorgung­sstruktur in Kärnten. Es gebe bestehende Verträge. Wenn, dann könnten Wohnverbün­de, ähnlich dem betreubare­n Wohnen, nur zusätzlich kommen. Sozialrefe­rentin Beate Prettner sei von der Stiftung Liebenau eingeladen worden, sich solche in Deutschlan­d anzuschaue­n.

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