Kleine Zeitung Kaernten

„Entscheidu­ng für nächste Generation­en“

Zuerst sachlich, danach hitzig. Rund 150 Teilnehmer beim Bürgercafé zu einem Hallenbad-Neubau. Streitthem­a Ostbucht.

- Von Wolfgang Fercher

Der heftige Wolkenbruc­h, der zu Beginn der Veranstalt­ung herunterge­ht, kühlt die erhitzten Gemüter. Der Saal im neuen Teil des Lakeside Parks ist mit rund 150 Teilnehmer­n gut gefüllt, die Stadtpolit­ik fast vollständi­g vertreten. Das Bürgercafé am Dienstagab­end ist der nächste Schritt im Bürgerbete­iligungspr­ozess zum Bau eines neuen Hallenbade­s in Klagenfurt. Stadtwerke-Vorständin Sabrina Schütz-Oberländer skizziert, wie die inhaltlich­en Vorgaben erstellt wurden. Auch einige inhaltlich­e Eckpunkte nennt sie: Eine Besucherpr­ogno-

von 200.000 bis 230.000 pro Jahr (im jetzigen Hallenbad sind es rund 180.000), 2000 bis 2000 m² Wasserfläc­he, 6000 bis 8000 m² überbaute Fläche. SchützOber­länder betont auch, dass es noch in diesem Jahr eine politische Entscheidu­ng geben müsse, um im Zeitplan für einen Neubau zu bleiben. „Sonst müssen wir eine Warnung ausgeben, dass nach 2023 kein Hallenbad in Betrieb sein wird.“

Danach sind jene 23 Bürgerräte am Wort, die vor Kurzem zwei Tage lang über Anforderun­gen sowie Vor- und Nachteile der vier möglichen Standorte (Messe, Sportpark, Minimundus, Strandbad) berieten. Gertrude Presch berichtet über das Prozedere und gibt abschließe­nd einen heftig akklamiert­en Appell aus: „Wir sollten hier auf sachlicher Ebene debattiere­n und parteipoli­tische Interessen hintanstel­len. Es ist eine Entscheidu­ng für nächste Generation­en.“

Nach der Vorstellun­g der Pround Contra-Punkte für die Standorte durch die Bürgerräte ist es mit der Sachlichke­it vorerst vorbei. „In diesem Prozess wird nicht über die Fakten diskutiert, das fehlt völlig“, ruft ein aufgebrach­ter Bürger. Er behauptet, dass der Standort Ostbucht zehn Millionen Euro an Mehrkosten verursache­n würse de. Ein anderer Kritiker wirft der Stadtpolit­ik „einen gesteuerte­n Prozess“vor.

Die Bürgerräte Günther Kuneth und Erwin Jäger versuchen die Ängste zum Standort Strandbad zu zerstreuen. „40 Prozent der für das Hallenbad vorgesehen Fläche werden jetzt schon genutzt“, erklären sie. Darauf stehen die Gebäude für Wasserrett­ung, Rotes Kreuz etc. Diese sollten dann in das Hallenbad integriert werden, heißt es. Die Promenade werde freibleibe­n. Andere Bürgerräte ärgern sich, dass man nur noch über die zwei Standorte in der Ostbucht rede. Die hitzigen Diskussion­en gehen bis weit nach 22 Uhr weiter.

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KULMER Rund 150 Menschen kamen am Dienstagab­end zum Bürgercafé im Lakeside Park

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