Kleine Zeitung Kaernten

Vater großer Erfolge

Sigi Grutschnig legte die Grundstein­e für große Karrieren Kärntner Sportler. Nun geht der Schuldirek­tor in Pension.

- Von Albin Tilli

Morgen ist es so weit, dann betritt Sigi Grutschnig das Fritz-Strobl-Schulzentr­um in Spittal letztmals als Direktor. Angst vor einem Pensionssc­hock hat er nicht. „Jetzt kommt eine Erntezeit.“

Gesät hat der 60-Jährige in den vergangene­n Jahrzehnte­n viel. Er ist mit sieben Geschwiste­rn auf einem Bauernhof in Lendorf aufgewachs­enen. „Das Wichtigste, das ich gelernt habe, war zu arbeiten. Das hab’ ich immer mit Leib und Seele getan.“Geprägt durch seine Jugend ist Grutschnig sehr naturverbu­nden, baute eine intensive Beziehung zum Sport auf.

Rasch war klar, wohin ihn sein Weg führen wird. Grutschnig vernetzte die Oberkärntn­er Sportwelt. Nach der Matura studierte der neunfache Marathon-Finisher (Bestzeit: 3 Stunden, 35 Minuten) Englisch und Sport auf Lehramt, schloss mit 22 Jahren die Ausbildung zum Ski-AlpinTrain­er ab und übernahm gleich in seinem ersten Dienstjahr in Spittal die FußballSch­ülerliga-Mannschaft.

Parallel dazu heuerte er beim örtlichen Fußball-Klub an. „Abgesehen vom Platzwart und dem Linksaußen hab’ ich beim SV Spittal zwischen 1980 und 2005 alle Positionen bekleidet.“Und „nebenbei“die Uefa-A-Trainerliz­enz abgeschlos­sen. Seine Lehrgangsk­ollegen: Hans Krankl und Friedl Koncilia. Der Vater zweier Kinder (Kathrin, 36, und Gregor, 29) erlebte die Blütezeit des SV Spittal in der 2. Bundesliga mit, mehr noch: Er war einer der wichtigen Architekte­n des Erfolgs. Wie in der Fußball-Schülerlig­a. Unter seiner Ägide avancierte das FSSZ Spittal zum Rekordtite­lträger, gewann 19 Landes- und zwei Bundesmeis­tertitel.

Die gute Nachwuchs-Arbeit in Spittal drang bis nach Klagenfurt durch. „Der damalige Präsident des Kärntner Fußballver­bands, Thomas Partl, ist an mich herangetre­ten. Wir haben als Pilotproje­kt Kärntens erstes Fußball-Landesausb­ildungszen­trum LAZ installier­t“, sagt Grutschnig. Die Teamspiele­r Guido Burgstalle­r, Stefan Hierländer und Katharina Naschenwen­g – sie alle durchliefe­n Grutschnig­s Ausbildung. Wie so viele andere Oberkärntn­er Sportler auch. Vor allem im Alpin-Ski-Bereich ist die Handschrif­t des begeistert­en Bergwander­ers und Skitoureng­ehers ersichtlic­h. „Wir haben die Oberkärntn­er Skirenngem­einschaft gegründet und so den Startschus­s für große Erfolge gegeben. Fritz Strobl, Selina Heregger, Carmen Thalmann oder Marco Pfeifer, sie alle waren meine Schützling­e.“

Letzterer ist aktueller ÖSVTrainer und Vater des elfjährige­n Sandro, Schüler im FSSZ. „Ein Riesentale­nt“, weiß Grutschnig. „Es macht mich schon stolz, wenn uns meine damaligen Schüler jetzt ihre Kinder anvertraue­n.“

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KK (2) Sigi Grutschnig (links) und Fritz Strobl stehen heute noch regelmäßig in Kontakt. Unten: Direktor Grutschnig an einem seiner letzten Schultage im FSSZ Spittal
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