Kleine Zeitung Kaernten

Achtung, Zahnseide birgt auch Risiken

Die ganze Welt tanzt den Floss-Dance, Zahnseide benutzen aber nur die wenigsten. Ist das vielleicht sogar gut so?

- Von Sonja Saurugger

Was haben Zahnhygien­e und der letzte virale Schrei aus dem World Wide Web gemeinsam? Beide haben etwas mit Zahnseide beziehungs­weise der Benützung dieser zu tun. Zunächst zum Internethi­t: Erfunden von Russell Horning alias „The Backpack Kid“(siehe Bild), der in einem Irrsinnste­mpo und mit eingefrore­ner Miene Arme und Hüfte von links nach rechts schiebt, hat der Floss-Dance oder Flossing die ganze Welt erobert. Kennen Sie nicht? Dann fragen Sie den Teenager Ihres Vertrauens. Flossing wiederum bedeutet im Englischen die Reinigung der Zahnzwisch­enräume mit – genau

– Zahnseide. Doch während die halbe

Welt den Floss- Dance tanzt, sche- ren sich um die Be- nützung der Zahnsei- de nur wenige: Gerade einmal 50 Zentimeter Zahnseide benutzt der Österreich­er im Durchschni­tt pro Jahr, sagt eine Umfrage. Die Empfehlung hingegen lautet, einmal pro Tag Zahnseide zu verwenden, um auch die Zahnzwisch­enräume, wo Zahnbürste­n ja meist nicht hinkommen, vom Biofilm zu reinigen. Aber: „Wer Zahnseide unsachgemä­ß verwendet, kann sein Zahnfleisc­h verletzen“, sagt Zahnarzt Laurenz Maresch. Durch zu heftiges „Schrubben“komme es immer wieder zu Verletzung­en, die auf lange Sicht sogar zu einem Rückgang des Zahnfleisc­hes führen können. Daher sollte Zahnseide nur sehr vorsichtig zwischen den Zähnen hin und her bewegt werden. Oder man setzt auf eine schonender­e Alternativ­e: Verstärkte Zahnseide („Superfloss“) oder Interdenta­lbürsten führen zu weniger Verletzung­en und entfernen den Biofilm zwischen den Zähnen effektiver. „Im Durchschni­tt verbringen Österreich­er 2,5 bis 3 Minuten pro Tag mit Zahnpflege – da empfehle ich, diese Zeit vor allem für das gründliche Putzen mit Zahnbürste und Zahnpasta zu nutzen“, sagt

Maresch.

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