Elina Garanˇca begeisterte ihre Fans in Millstatt.
Die Star-Sopranistin Elina Garanˇca riss das Publikum in der Stiftskirche Millstatt zu Begeisterungsstürmen hin.
Allein der Name Elina Garancˇa steht für viele Superlative, welche die Opernwelt aufzubieten hat. Die lettische Mezzosopranistin hat alles, was eine Primadonna ausmacht und das im überreichen Maße: Eine glasklare Stimme mit geradezu luxuriösem Timbre, mit der sie Lyrisches wie Dramatisches, Burleskes wie Herzbewegendes, ja überhaupt alles an Gefühlen und Befindlichkeiten perfekt zum Ausdruck bringen kann. Mit Charme und ausgezeichneten darstellerischen Fähigkeiten erreicht sie eine außergewöhnliche Bühnenpräsenz.
So war zu erwarten, dass sie auch in der Kirche von Millstatt das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Obwohl das Programm auf Kulinarik setzte, überwog doch die Freude, mitzuerleben, wie Garancˇa damit ihre vokale Kunst entfalten konnte. „Mon coeur s’ouvre à ta voix“– „Mein Herz öffnet sich deiner Stimme“– hätte man zurücksingen mögen beim Part der Verführerin Dalila (aus Camille Saint-Saëns „Samson et Dalila“). Und die populäre Arie strahlte mit dem Gold des Hochaltars um die Wette.
Davor aber klang es düster, als sie in der Rolle von Jeanne d’Arc aus Tschaikowskys „Die Jungfrau von Orléans“auf Entscheidung zum Kampfe drängte, was in den tiefen Lagen mit abdunkelnder Stimmfärbung wunderbar kraftvoll gelang.
Einfühlsam begleitet wurde die Diva vom Symphonieorchester der Wiener Volksoper. Der Dirigent (und Garancˇas Ehemann) Karel Mark Chichon hatte die Klangregie inne und gestaltete die als Zwischenspiele angelegten Ouvertüren schwungvoll. Einzelne Orchestermusiker brillierten als Solisten, neben der Konzertmeisterin auch die Flötistin und der Klarinettist.
Voller Emotion zum Schluss die Neapolitanischen Lieder, in denen das Liebesweh in sehnsüchtigem Schmelz aufgeht. Mit der letzten Zugabe, der Romanze „Las Carceleras“, wurden noch einmal alle Facetten vokaler Kunst zum Erblühen gebracht.