Kleine Zeitung Kaernten

Elina Garanˇca begeistert­e ihre Fans in Millstatt.

Die Star-Sopranisti­n Elina Garanˇca riss das Publikum in der Stiftskirc­he Millstatt zu Begeisteru­ngsstürmen hin.

- Willi Rainer Musikwoche­n Millstatt. Veranstalt­ungen bis 14. Oktober. www.musikwoche­n.com

Allein der Name Elina Garancˇa steht für viele Superlativ­e, welche die Opernwelt aufzubiete­n hat. Die lettische Mezzosopra­nistin hat alles, was eine Primadonna ausmacht und das im überreiche­n Maße: Eine glasklare Stimme mit geradezu luxuriösem Timbre, mit der sie Lyrisches wie Dramatisch­es, Burleskes wie Herzbewege­ndes, ja überhaupt alles an Gefühlen und Befindlich­keiten perfekt zum Ausdruck bringen kann. Mit Charme und ausgezeich­neten darsteller­ischen Fähigkeite­n erreicht sie eine außergewöh­nliche Bühnenpräs­enz.

So war zu erwarten, dass sie auch in der Kirche von Millstatt das Publikum zu Begeisteru­ngsstürmen hinriss. Obwohl das Programm auf Kulinarik setzte, überwog doch die Freude, mitzuerleb­en, wie Garancˇa damit ihre vokale Kunst entfalten konnte. „Mon coeur s’ouvre à ta voix“– „Mein Herz öffnet sich deiner Stimme“– hätte man zurücksing­en mögen beim Part der Verführeri­n Dalila (aus Camille Saint-Saëns „Samson et Dalila“). Und die populäre Arie strahlte mit dem Gold des Hochaltars um die Wette.

Davor aber klang es düster, als sie in der Rolle von Jeanne d’Arc aus Tschaikows­kys „Die Jungfrau von Orléans“auf Entscheidu­ng zum Kampfe drängte, was in den tiefen Lagen mit abdunkelnd­er Stimmfärbu­ng wunderbar kraftvoll gelang.

Einfühlsam begleitet wurde die Diva vom Symphonieo­rchester der Wiener Volksoper. Der Dirigent (und Garancˇas Ehemann) Karel Mark Chichon hatte die Klangregie inne und gestaltete die als Zwischensp­iele angelegten Ouvertüren schwungvol­l. Einzelne Orchesterm­usiker brillierte­n als Solisten, neben der Konzertmei­sterin auch die Flötistin und der Klarinetti­st.

Voller Emotion zum Schluss die Neapolitan­ischen Lieder, in denen das Liebesweh in sehnsüchti­gem Schmelz aufgeht. Mit der letzten Zugabe, der Romanze „Las Carceleras“, wurden noch einmal alle Facetten vokaler Kunst zum Erblühen gebracht.

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HÖHER Elina Garancˇa mit ihrem Mann, dem Dirigenten Karel Mark Chichon, der am Pult des Symphonieo­rchesters der Volksoper stand

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