Trumps Amoklauf
Zum Handelskrieg des US-Präsidenten.
Die Regierung in Peking warnt ihre Bürger wegen des dortigen exzessiven Schusswaffengebrauchs vor Reisen in die USA. Schweinefarmer in Minnesota werden die Schwänze ihrer Ferkel nicht mehr los, die sie als Delikatesse ins Reich der Mitte ausführten. Waschmaschinen in Nordamerika verteuern sich in zwei Monaten um 16 Prozent. Und der USPräsident fordert seine Fans zum Boykott der 1903 in Milwaukee gegründeten Kultmarke Harley-Davidson auf. ichts spricht dafür, dass er seinen protektionistischen Amoklauf einstellt. Trump geht es nicht um die Sache. Er kann Handelsbilanzen nicht lesen, versteht nicht, wie die EU funktioniert, und hält die WTO für eine Quatschbude. Auf dem Alten Kontinent fehlt eine Figur, die seine aberwitzigen Behauptungen richtigstellt. Wegducken ist aber keine Option. Es wäre ein Treppenwitz der Geschichte, würde sich am Ende ausgerechnet China als mutigster Verfechter des Freihandels profilieren.
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