Kleine Zeitung Kaernten

Staatsanwa­lt ermittelt gegen Landesrat

Nach Anzeige durch Haider-Anwalt Dieter Böhmdorfer gibt es Ermittlung­en wegen Untreue gegen Ulrich Zafoschnig und Manager Hans Schönegger.

- Jochen Habich

Jeder gegen jeden. Das ist mittlerwei­le das Motto in der Causa Land Kärnten gegen Haider-Erbinnen. Nun sind auch Landesrat Ulrich Zafoschnig

(ÖVP) und Hans Schönegger,

Geschäftsf­ührer der Kärntner Betriebsan­siedlungs- & Beteiligun­gs GmbH (Babeg), mittendrin im Streit um 600.000 Euro.

So viel will das Land von Jörg Haiders Witwe Claudia Haider

sowie ihren Töchtern Cornelia Mathis-Haider und Ulrike Quercia-Haider. Als Schadeners­atz für das überhöhte Honorar des Steuerbera­ters Dietrich Birnbacher beim Hypo-Verkauf 2007. Sechs Millionen Euro hatte Birnbacher kassiert. Für die Auszahlung seien Haider und Josef Martinz verantwort­lich gewesen. Ende Mai des Jahres wurde das Zivilverfa­hren zwischen Land und Haider-Erbinnen am Landesgeri­cht Klagenfurt ruhend gestellt.

Wenige Tage später ließ Dieter Böhmdorfer, der Anwalt Claudia Haiders, aufhorchen: Er zeigte Zafoschnig und Schönegger wegen des Verdachts der Untreue an. Erfolgreic­h aus Böhmdorfer­s Sicht: Die Staatsanwa­ltschaft (StA) Klagenfurt hat gegen die zwei ehemaligen Vorstände der Kärntner Landeshold­ing (KLH) ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t, wegen Untreuverd­achts, bestätigt StA-Sprecher Markus Kitz. Für Zafoschnig und Schönegger gilt die Unschuldsv­ermutung. einer der beiden will zu den Vorwürfen Stellung nehmen: „Seitens des Vorstandes können mit Rücksicht auf anhängige Verfahren derzeit keine detaillier­ten Auskünfte dazu

Koder zu weiteren Strategien erteilt werden“, heißt es in einer schriftlic­hen Babeg-Stellungna­hme. Die Vorwürfe würden sich auf die Zeit beziehen, in der Zafoschnig nicht Landesrat gewesen ist, auch daher könne man dazu nichts sagen, teilt eine Sprecherin des nunmehrige­n Politikers mit.

Und so argumentie­rt Böhmdorfer: Die KLH sei bei einer Martinz-Liegenscha­ft mit einer Hypothek von drei Millionen Euro eingetrage­n. Laut Gutachten sei dieses Areal neun MillioVill­acher Ulrich Zafoschnig (links) und Hans Schönegger nen Euro wert, so Böhmdorfer. Die KLH müsste nur eine Exekution beantragen, dann wäre die ausstehend­e Forderung (2,8 Millionen Euro) aus dem Birnbacher-Gutachten abgedeckt. Weil Zafoschnig und Schönegger das nicht getan haben und stattdesse­n einen „teuren Zivilproze­ss gegen die Familien Haider vom Zaun brechen“, bestehe der Verdacht der Untreue, so Böhmdorfer. er bzw. seine Mandanten haben auch von anderer Seite Ärger bekommen: Martinz hat Klage gegen die Haider-Erbinnen eingebrach­t. Er fordert von ihnen 450.000 Euro, als teilweisen Schadeners­atz für jene eine Million Euro, die der ExPolitike­r nach dem Strafurtei­l gegen ihn bezahlt hat. Die Klage begründete Martinz-Anwalt Alexander Todor-Kostic mit einer Schad- und Klagloserk­lärung, die Haider Martinz gegenüber 2008 abgegeben habe. Der Zivilproze­ss begann in der Vorwoche und wurde auf Herbst vertagt. Dann sollen erste Zeugen einvernomm­en werden.

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