Kleine Zeitung Kaernten

Dutzende Menschen tot, Hunderte in Spitälern

Regenfälle haben laut Ministeriu­m Schienen von Zug unterspült. Netz aus Atatürk-Zeiten.

- Das türkische Schienenne­tz

Verheerend­es Unglück im Nordwesten der Türkei: Ein Zug mit über 360 Passagiere­n an Bord war auf seinem Weg von Kapıkule in der Grenzregio­n zu Bulgarien und Griechenla­nd nach Istanbul, als er teilweise entgleiste.

24 Menschen starben. 318 Verletzte wurden ins Krankenhau­s gebracht, 124 davon mussten in weiterer Folge noch stationär behandelt werden. Laut amtlicher Nachrichte­nagentur Anadolu seien sechs Waggons nahe des Dorfes Sarılar in der Region Tekirdag˘ entgleist. Nach Angaben des Verkehrsmi­nisteriums war schlechtes Wetter die Ursache für das Unglück. Starke Regenfälle hätten die Schienen unterspült und zur Entgleisun­g ge- führt. Noch im heurigen April seien die Anlagen kontrollie­rt worden, versichert­e Verkehrsmi­nister Ahmet Arslan.

stammt freilich zum Teil noch aus der Zeit des Osmanische­n Reichs Mitte des 19. Jahrhunder­ts. Republikgr­ünder Mustafa Kemal Atatürk baute es in den 1920er-Jahren weiter aus. Wegen der wirtschaft­lichen Lage des Landes verschlech­terte sich der Zustand der Gleise danach zusehends. Es handelte sich um das schlimmste Zugsunglüc­k in der Türkei seit 14 Jahren. Im Juli 2004 waren bei einer Zugentglei­sung östlich von Istanbul 41 Menschen gestorben und 80 weitere verletzt worden. Im Jänner 2008 führten defekte Gleise südlich der Großstadt am Bosporus zu einem Unglück mit insgesamt neun Toten.

In den vergangene­n Jahren bemühte sich die Regierung unter Staatschef Recep Tayyip Erdog˘an um eine Modernisie­rung des Streckenne­tzes. 2014 wurde die erste Hochgeschw­indigkeits­trasse mit einem Maximaltem­po von 250 Stundenkil­ometern zwischen Istanbul und Ankara eingeweiht. Erdog˘an kündigte eine Untersuchu­ng „dieses tragischen Unfalls“an.

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