Mit neuem Labor auf Weg zu Industrie 4.0
In Klein St. Paul errichtet Wietersdorfer um zwei Millionen Euro voll automatisiertes Labor. Ein Schritt unter vielen.
Die Zementindustrie ist in einer Umbruchphase – in Klein St. Paul will man dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. Aus einem simplen grauen Pulver, das bei der Erzeugung Emissionen produziert, wird zunehmend ein technologisch herausforderndes Produkt, sagt Lutz Weber, Geschäftsführer von w&p-Zement. Das Stammwerk der Wietersdorfer sorgte vor wenigen Jahren mit dem HCB-Skandal für Negativschlagzeilen.
Heute steuern von einem Leitstand aus zwei Mitarbeiter alle Prozesse im Werk – vom Rohmaterial bis zur Verladung. Permanent werden Proben gezogen, zu jedem Zeitpunkt wisse man über alle Produkte Bescheid. 20 Sorten Zement und Bindemittel werden hier erzeugt, in der Gruppe sind es 40.
Die Nachverbrennungsanlage (um 13 Millionen Euro) und die Quecksilber-Reduktionsanlage seien wichtige Schritte nach vorne gewesen. Die Einrichtungen laufen voll automatisiert, jede Abweichung werde erkannt. Der Ausstoß von HCB sei heute ausgeschlossen, versichert Geschäftsführer Weber. „Wir gehören heute zu den saubersten Werken der Welt.“
600.000 Zement und Bindemittel werden in Klein St. Paul pro Jahr hergestellt. Auch geforscht wird im Zementwerk, wo etwa ein spezieller Spritzbeton für die Koralmbahn entwickelt wurde. Ein hoch kritisches Produkt, wie Weber meint, weil sicherheitsrelevant.
Kontrollen weiter zu verbessern, wird die Zahl der Analysen von heute 40.000 auf 70.000 pro Jahr ausgeweitet. „Wir werden an allen