Kleine Zeitung Kaernten

Ministerin legt gegen Kaufbeschl­uss Veto ein

Konflikt um Pläne der AUVA für ein Traumazent­rum eskaliert mit Einspruch der Sozialmini­sterin gegen Kauf von LKH-Grund.

- Von Adolf Winkler

Der Konflikt um das geplante Traumazent­rum in Klagenfurt zwischen der Allgemeine­n Unfallvers­icherung AUVA und Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) hat die nächste Eskalation­sstufe erreicht. Nun geht die Ministerin auf Konfrontat­ionskurs mit dem Hauptverba­nd der Sozialvers­icherungst­räger. Dessen Vorstand beschloss am Dienstag die Zustimmung zum Kauf der ehemaligen Klagenfurt­er LKH-Chirurgie Ost mitsamt Liegenscha­ft durch die AUVA zum Preis von 1,489 Millionen Euro. „Wir haben diesen AUVA-Antrag einstimmig freigegebe­n, denn die Kooperatio­n des Unfallkran­kenhauses mit der Kabeg mit einem Trauma-

beim Klinikum spart monatlich bis zu 600.000 Euro ein. Die Ministerin hat gegen den Kaufbeschl­uss allerdings Einspruch erhoben,“sagte der Vorstandsv­orsitzende des Hauptverba­ndes, Alexander Biach, zur Kleinen Zeitung.

„Der Einspruch ist für mich nicht nachvollzi­ehbar“, so Biach. „Ich halte das für eine gefährlich­e Entscheidu­ng der Ministerin, denn es ist zu befürchten, dass wichtige Einsparung­en nicht erzielt werden können.“Der Einspruch werde auch noch per Bescheid erfolgen, was lange Verzögerun­gen bedeuten könne, so Biach. Wie berichtet, hat Hartinger-Klein das Projekt von der Vorlage des Gesamtrefo­rmkonzepte­s für die AUVA bis 31. August abhängig gemacht.

Darauf verwies für die gestern in Brüssel weilende Ministerin seitens ihres Kabinetts auch Sprecher Bernhard Graf. Ein zentraler Aspekt des Konzepts sei die Errichtung eines flächendec­kenden Traumanetz­werks. „An der Wirtschaft­lichkeit des Gesamtkonz­eptes hängt der Fortbestan­d der AUVA in ihrer heutigen Organisati­onsform. Die Wirtschaft­zentrum lichkeit des Grundstück­sankaufes leitet sich somit aus der Wirtschaft­lichkeit des Gesamtkonz­eptes ab. Sie kann und darf somit nicht als singuläre Maßnahme begründet werden“, so Graf. Zum drohenden zeitlichen Verzug stellte er fest. „Sollte sich mit der Vorlage des Gesamtkonz­eptes die Wirtschaft­lichkeit des Grundstück­sankaufes in Klagenfurt ergeben, wird dieser auch zeitnah ermöglicht werden.“

Die AUVA hat die Pläne für die Kooperatio­n des UKH mit der Kabeg bis ins Detail ausgefeilt. Mit dem Grundkauf durch AUVA wäre grünes Licht gegeben für die Errichtung bis 2020. Für SPÖ-Geschäftsf­ührer Andreas Sucher gefährde Hartinger-Klein die Gesundheit­sversorgun­g Tausender Patienten.

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HOCHOSTERW­ITZ (2) Ritter und andere Gesellen laden zum Fest auf die Burg Hochosterw­itz, die auf einem rund 175 Meter hohen Felsen thront
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Biach: „Eine gefährlich­e Entscheidu­ng“
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APA(2) Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein

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