Bergretter sind gnädig gegenüber Fotografen
Mann täuschte vor, Bergretter zu sein. Die Blaulichtorganisation wollte ihn vor Gericht bringen. Nun hat man sich mit Entschuldigung begnügt.
Der Vorfall, der sich im Juni in Osttirol ereignet hat, hielt sowohl die Medien-, als auch die Blaulichtszene in Atem: Ein Pressefotograf hat sich bei einem Sucheinsatz als Bergretter ausgegeben. Er war kein Bergretter, täuschte aber vor, einer zu sein – mit einer originalen Bergretter-Weste. Sein Ziel war wohl, an sensationelle Bilder zu kommen. Die Bergrettung hat bereits eine Anzeige gegen den Mann vorbereitet, diese nun aber zurückgezogen.
Der Mann hat das Kleidungsstück auf die Tür der Ortsstelle Lienz gehängt. „Und er hat uns via Mail auch eine Entschuldigung geschickt“, sagt Thomas Zimmermann, Leiter der Ortstelle in Lienz. Mit dem Fotografen in Mailkontakt war auch Peter Ladstätter, Leiter der Bezirksstelle. Er sagt: „Der Fotograf hat eine schneidige Ohrfeige gefangen.“Ladstätter spielt damit auf die öffentliche Kritik am Fotografen an. „Für So hat der Fotograf die Weste bei der Bergrettung in Lienz abgeliefert uns ist die Sache erledigt – weil er die Weste zurückgebracht hat“, so Ladstätter. Außerdem sei der Mann einsichtig und reumütig gewesen. Der Fotograf habe außerdem erklärt, dass er „nur helfen wollte“.
nun, im Herbst ein Treffen mit den heimischen Medien zu organisieren. Die Zusammenarbeit funktioniert laut Peter Ladstätter grundsätzlich „sehr gut“. Ziel ist es, den Journalisten und Fotografen einen noch tieferen Einblick in die Bergrettungsarbeit zu geben. In diesem Rahmen soll das gegenseitige Verständnis weiter verstärkt werden. Den dreisten Fall hat man bei der Tiroler Bergrettung mittlerweile aber abgehakt.
Warum?