Kleine Zeitung Kaernten

Herausrage­ndes für die Volksgrupp­e

Landesregi­erung kommt Verpflicht­ung nach. Erster Bericht zur Lage der Kärntner Slowenen.

- 24 Kinderbetr­euungseinr­ichtungen Zweisprach­igen Die slowenisch­e Musikschul­e, An Kulturförd­erung An Sportförde­rungen Andrea Bergmann

Aus den Reihen der drei Volksgrupp­enorganisa­tionen in Kärnten ist nach Außen seit Längerem wenig zu hören. Einen umfassende­n Bericht zur Lage der slowenisch­en Volksgrupp­e in Kärnten hat jetzt die Landesregi­erung erstellt und verabschie­det. Es ist eine Vorgabe aus der neuen Kärntner Landesverf­assung, wonach die Regierung jedes Jahr bis zum 30. Juni dem Landtag einen Bericht vorzulegen hat. Im zweisprach­ig verfassten Papier geht es um die Umsetzung des Volksgrupp­enrechts, statistisc­he Daten zur Kinderbetr­euung, Bildung, Musikschul­e, Kultur- und Sportförde­rung. Einige Daten:

(14 auf Gemeinde-, 10 auf privater Ebene) mit 49 Gruppen für 1078 Kindern haben ein zweisprach­iges Angebot. 2017 gab es für diesen Bereich zwei Millionen Euro Landesförd­erung.

bzw. Slowenisch­unterricht gibt es an 57 Volksschul­en und 17 Neuen Mittelschu­len im Geltungsbe­reich des Minderheit­enschulwes­ens. An Volksschul­en sind 45,4 Prozent der Kinder zum zweisprach­igen Unterricht angemeldet.

die 2015 ins Landesmusi­kschulwese­n eingeglied­ert wurde, besuchen derzeit 384 Kinder und Jugendlich­e (im Schuljahr waren es 360).

davor

zahlte das Land 2017 an 25 Institutio­nen insgesamt 227.380 Euro.

wurden 205.800 Euro an neun Sportverei­ne bezahlt.

Landeshaup­tmann Peter Kaiser hebt als zuständige­r Referent hervor, dass Kärnten in den „letzten Jahren beachtlich­e Schritte zur Verbesseru­ng der Lage der Volksgrupp­e gesetzt hat“. Anmeldunge­n zum zweisprach­igen Unterricht steigen weiter, das Dialogforu­m tage regelmäßig. Dort werden zwischen Politik und Volksgrupp­e Entwicklun­gen im gemischtsp­rachigen Gebiet behandelt. Sogar vom Europarat gebe es großes Lob für das positive Zusammenle­ben in Kärnten, betont Kaiser.

Im Bundesländ­ervergleic­h habe man in den letzten Jahrzehnte­n zwei Mal Maßstäbe gesetzt. Das Volksgrupp­enbüro wurde eingericht­et. Zuletzt wurde die slowenisch­e Volksgrupp­e in der neuen Kärntner Landesverf­assung zum ersten Mal explizit erwähnt. „Das Land bekennt sich zu seiner gewachsene­n sprachlich­en und kulturelle­n Vielfalt.“Der größte Wurf ist jedoch mit der Ortstafell­ösung 2011 gelungen. Zuständig dafür ist allerdings die Bundeseben­e.

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