Herausragendes für die Volksgruppe
Landesregierung kommt Verpflichtung nach. Erster Bericht zur Lage der Kärntner Slowenen.
Aus den Reihen der drei Volksgruppenorganisationen in Kärnten ist nach Außen seit Längerem wenig zu hören. Einen umfassenden Bericht zur Lage der slowenischen Volksgruppe in Kärnten hat jetzt die Landesregierung erstellt und verabschiedet. Es ist eine Vorgabe aus der neuen Kärntner Landesverfassung, wonach die Regierung jedes Jahr bis zum 30. Juni dem Landtag einen Bericht vorzulegen hat. Im zweisprachig verfassten Papier geht es um die Umsetzung des Volksgruppenrechts, statistische Daten zur Kinderbetreuung, Bildung, Musikschule, Kultur- und Sportförderung. Einige Daten:
(14 auf Gemeinde-, 10 auf privater Ebene) mit 49 Gruppen für 1078 Kindern haben ein zweisprachiges Angebot. 2017 gab es für diesen Bereich zwei Millionen Euro Landesförderung.
bzw. Slowenischunterricht gibt es an 57 Volksschulen und 17 Neuen Mittelschulen im Geltungsbereich des Minderheitenschulwesens. An Volksschulen sind 45,4 Prozent der Kinder zum zweisprachigen Unterricht angemeldet.
die 2015 ins Landesmusikschulwesen eingegliedert wurde, besuchen derzeit 384 Kinder und Jugendliche (im Schuljahr waren es 360).
davor
zahlte das Land 2017 an 25 Institutionen insgesamt 227.380 Euro.
wurden 205.800 Euro an neun Sportvereine bezahlt.
Landeshauptmann Peter Kaiser hebt als zuständiger Referent hervor, dass Kärnten in den „letzten Jahren beachtliche Schritte zur Verbesserung der Lage der Volksgruppe gesetzt hat“. Anmeldungen zum zweisprachigen Unterricht steigen weiter, das Dialogforum tage regelmäßig. Dort werden zwischen Politik und Volksgruppe Entwicklungen im gemischtsprachigen Gebiet behandelt. Sogar vom Europarat gebe es großes Lob für das positive Zusammenleben in Kärnten, betont Kaiser.
Im Bundesländervergleich habe man in den letzten Jahrzehnten zwei Mal Maßstäbe gesetzt. Das Volksgruppenbüro wurde eingerichtet. Zuletzt wurde die slowenische Volksgruppe in der neuen Kärntner Landesverfassung zum ersten Mal explizit erwähnt. „Das Land bekennt sich zu seiner gewachsenen sprachlichen und kulturellen Vielfalt.“Der größte Wurf ist jedoch mit der Ortstafellösung 2011 gelungen. Zuständig dafür ist allerdings die Bundesebene.