Das Kärntner Kinder-Paket
Ab Herbst übernimmt das Land 50 Prozent der Betreuungskosten. Einsparung im Kindergarten von 231 bis 693 Euro, in Tagesstätten bis 1150. Für Tagesmütter 473 Euro im Jahr.
Im Koalitionspakt von SPÖ und ÖVP wurde das Ziel genannt, Kärnten zur „kinderfreundlichsten Region Europas“zu machen. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde am Mittwoch gesetzt. In seiner Funktion als Kinderbetreuungsreferent hat Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) Maßnahmen angekündigt, die Eltern massive Einsparungen bei der Kinderbetreuung bescheren.
Zwei Stufen sind vorgesehen: Schon ab diesem Herbst wird das Land 50 Prozent jener Kosten übernehmen, die Eltern für die Betreuung ihrer Kinder zu tragen haben. Das Modell wird valorisiert und in Gesetzesform gegossen. Spätestens ab 2019 soll die Inanspruchnahme von
Kinderbetreuung-Einrichtungen dank der Zuschüsse des Landes kostenfrei sein. Wie viel Geld sich Eltern durch dieses Modell ersparen können, zeigen Fallbeispiele in nebenstehendem Info-Kasten.
Die Vorbereitungen für das Modell laufen seit Monaten. Weil die Finanzierung durch das Land für alle Betreuung-Einrichtungen gilt – für öffentliche wie für private und für Kinder von 0 bis 6 Jahren – wurde ein Mittelwert errechnet, der dem Kostenersatz zugrunde liegt. Die Kosten für die Verpflegung sind ausgenommen, weil „die Kinder ja auch zu Hause essen müssten“, sagte Kaiser.
Am Tag der Präsentation des Kärntner Modells hat Familienministerin Juliane Bogner- Strauss angekündigt, die Bundesmittel für die Länder zur Kinderbetreuung um 30 Millionen Euro kürzen zu wollen. Allein für Kärnten würde diese Maßnahme eine Reduzierung von 8,4 auf 6,2 Millionen Euro bedeuten. Kaiser bezeichnete dieses Vorhaben gestern als „zukunftsfeindliches Signal an Kinder und Familien“. Der Zuschuss des Bundes dient dem Ausbau der KinderbetreuungEinrichtungen.
Für die Abwicklung der Fördergelder ist die Abteilung 6 (Bildung und Sport) zuständig. Die Betreuung-Einrichtungen melden die Zahl der aufgenommenen Kinder an das Land. Von dort wird das Geld an die jeweiligen Träger überwiesen. Die Eltern brauchen keinen Papierkram zu erledigen.