Grünes Licht für die digitale Stadtrundfahrt
Lange war Österreich ein weißer Fleck auf der Street-View-Landkarte. Mit Wien, Linz und Graz startet der Dienst in Österreich.
Im Jahr 2009 wurden erstmals Kamera-Autos des Suchmaschinen-Giganten Google in Österreich gesehen. Ein Jahr darauf sollte Street View, der virtuelle Spaziergang durch Städte, in Österreich live gehen. Doch es sollte noch weitere acht Jahre dauern. Mit Wien, Linz und Graz sind nun die ersten drei Städte mittels Street View erlebbar. Andere Städte wie Klagenfurt oder Villach werden noch heuer freigeschaltet. Ergänzt wird das Angebot durch 3D-Aufnahmen privater Anbieter. Österreich ist das 87. Land, in dem der Service verfügbar ist.
Der Grund für die lange Verzögerung liegt in einem Vorfall aus dem Jahr 2010. Google musste eingestehen, rund 600 Gigabyte an Daten aus öffentlichen Funknetzwerken gesammelt zu haben, während die Autos mit ihren 3D-Kameras durch Österreich unterwegs waren. Darunter Fragmente von EMails oder Surfdaten von Nutzern in den offenen WLAN-Netzen. Der Konzern hat die Daten zwar gelöscht, doch die Datenschutzkommission hat Google nach dem Vorfall untersagt, weiter Straßenzüge abzufotografieren.
2011 bekam der Konzern wieder grünes Licht, mit dem Projekt fortzufahren. Allerdings unter drei Auflagen: Bei Aufnahmen von Personen in besonders sensiblen Bereichen müssen nicht nur die Gesichter, sondern die Gesamtbilder der Personen unkenntlich gemacht werden. Das gilt besonders für Kirchen, Gebetshäuser, Krankenhäuser, Frauenhäuser und Ge-
Während Google in einem Land nach dem anderen Street View aktivierte, blieb Österreich weiterhin ein weißer Fleck. Lediglich einige Skipisten und Museen wurden in den Street-View-Dienst integriert. Eine offizielle Begründung für die Verzögerung gab es nie. Im Juni 2017, zum zehnjährigen Jubiläum von Street View, wurde die Arbeit schließlich wieder aufgenommen. Seitdem sind die StreetView-Autos wieder in Österreich unterwegs und machen neue Aufnahmen, die Bilder aus den Jahren 2009/ 2010 werden nicht verwendet. Gesichter und Nummernschilder werden unkenntlich gemacht. Mit dem „Ein Problem melden“-Tool kann veranlasst werden, dass das eigene Haus oder Auto verpixelt wird. Der Link befindet sich rechts unten auf der Webseite.